Wer bei Präsentationen oder Workshops allein auf PowerPoint und elektronische Hilfsmittel setzt, macht sich von diesen abhängig. Ein Plan B schadet nie.
Im Büro von WORT & WEISE, eine Woche vor dem Workshop:
Roman: Morgen gehe ich die Skripten für das Seminar kopieren, schaust du nochmal drüber?
Elisabeth: Skripten? Echt? Für ein IT-Unternehmen? Vereinbart waren doch nur die Powerpoint-Folien, weil dort alles digital läuft.
Roman: Ja, das haben die gesagt, aber es ist ein Zweitages-Seminar mit viel Inhalt. Das ist alles im Skript viel ausführlicher behandelt. Wenn es wer nachlesen will …
Elisabeth: Hast recht, die meisten Menschen haben doch ganz gern etwas in der Hand, auch wenn sie das selbst oft nicht wissen. Ja, lass uns trotzdem Skripten machen!
Im Büro von WORT & WEISE, am Vorabend des Workshops:
Elisabeth: Ich pack unsere Flipcharts für das Seminar auch ein, gut?
Roman: Die Teilnehmenden rechnen aber mit Powerpoint-Folien – und bei einem IT-Unternehmen wie diesem gehe ich vor Ort eigentlich von allen Raffinessen der Technik aus.
Elisabeth: Ich pack die Flips trotzdem ein, damit wir je nach Situation entscheiden und auch abwechseln können.
Diese Entscheidung war – ebenso wie die erste – eine gute. Warum?
Auch in einem IT-Unternehmen kann – wie im konkreten Fall aufgrund eines Kabelgebrechens im Seminarraum – die Technik versagen. Und Menschen, die den ganzen Tag am Computer sitzen, freuen sich ungemein, wenn sie gedruckte, gebundene Skripten in der Hand halten.
Was lernen wir daraus? Wer eine Präsentation oder einen Workshop plant, sollte sich nicht auf seine digitalen Folien verlassen. Ob Prezzi, Powerpoint oder Google Slides – sie sind kein Ersatz für eine gute, eigene Ablaufplanung (siehe auch Blogbeitrag: Weder Power noch am Punkt).
Idealerweise sprechen wir bei einem Vortrag frei und haben den Ablauf unabhängig von den Folien im Kopf oder auf einem Zettel vor uns. Nummerierte Karten mit Stichworten helfen uns bei einer längeren Präsentation besonders gut weiter. All das lässt uns unabhängig agieren, auch wenn die Technik Mätzchen macht – und das soll ja ab und an vorkommen.
Noch besser: zusätzliche Präsentationsalternativen einplanen. Man muss sie dann ja nicht verwenden – aber sie geben Sicherheit! Überlegen Sie: Welche Inhalte können Sie so visualisieren oder auditiv unterstützen, dass sie gut in Erinnerung bleiben? Dazu müssen Sie nicht unbedingt Flipcharts mitnehmen. Lassen sich vielleicht Gegenstände finden, die zu Ihren Inhalten passen, können Sie Anschauungsmaterial aufhängen oder durchgeben, können Sie etwas vorzeigen? Gibt es Hörbeispiele? (Zugegeben, dafür braucht es doch auch technische Hilfsmittel.) Können Sie vielleicht etwas szenisch darstellen, haben Sie eine Geschichte oder eine Metapher parat, die das Gehörte für das Publikum greifbar macht? Und natürlich: Wo können die Teilnehmenden selbst etwas tun?
Live erleben statt an Folien kleben
Nichts davon ist Pflicht, aber bedenken Sie: Ein Plan B im Hinterkopf wird Ihnen schon in der Vorbereitung helfen, auf das Wesentliche zu fokussieren. Und das lässt Sie selbst souveräner agieren – auch wenn Sie im Endeffekt doch auf ein Programm mit Folien zurückgreifen. Es kann, es muss aber nicht alles digital sein. Im Gegenteil!
Möchten Sie wissen, wie das einhellige Feedback auf unser Seminar in besagtem IT-Unternehmen lautete? „Oh, wie schön, dass wir Skripten bekommen haben! Ich kann keine Folien mehr sehen!“ und „Danke, dass ihr auch am zweiten Tag, als die Technik funktionierte, auf den Beamer verzichtet habt. Es war so angenehm, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und einfach mitzumachen, anstatt Folien zu lesen.“
Tatsächlich reflektiert das Feedback den häufigsten Folien-Fehler: zu viel Text. Gerechtfertigt wird das meist damit, dass die Unterlagen ja danach an die Teilnehmenden ausgehändigt werden. Das Problem lässt sich lösen: Nicht alle Folien, die man vorbereitet, muss man zeigen. Fast jedes Tool kennt die Ausblenden-Funktion. Sie können also Text-Folien für die Dokumentation und dazu passende Visualisierungs-Folien erstellen – und den Text bei Ihrer Präsentation ausblenden. Sie müssen dann frei zum Bild sprechen, dabei werden Sie automatisch lebendiger mit dem Publikum interagieren. Ihr Vortrag wird davon profitieren.
Das klingt anstrengend? Stimmt! Denn ob ansprechende Folienpräsentation oder alternative Visualisierungsmethoden: In einem guten Vortrag steckt viel Arbeit. Es lohnt sich, diese in die Vorbereitung zu stecken.
Brauchen Sie Unterstützung bei der Vorbereitung auf eine Präsentation. Wir helfen Ihnen gerne.