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Wahlplakate 2024: Wie Botschaften wirken

Vor der Nationalratswahl im September 2024 verwandelt sich der öffentliche Raum in ein Dickicht politischer Slogans und Appelle. Machen wir das Beste daraus und lernen an den plakatierten Beispielen, wie Texte wirken – und warum. Hier eine Analyse einiger Wahlplakate.

ÖVP – Bedürfnisse der Mitte

Wahlplakate der ÖVP: Stabilität für Österreich.Die ÖVP kommt auf ihren Plakaten – schon traditionell – mit wenig Text und wenig konkreten Inhalt aus. Hat schon Sebastian Kurz im Jahr 2019 mit „Klarheit schaffen. Kurz wählen!“ geworben, folgt ihm Bundeskanzler Nehammer mit „Stabilität für Österreich.“ oder „Sicherheit für Wien.“ Klarheit, Sicherheit und Stabilität sind Grundbedürfnisse aller Menschen, etwas, zu dem jeder und jede nickt, einfach, weil wir das alle brauchen – auch wenn natürlich völlig unklar bleibt, wie diese Bedürfnisse im konkreten Fall durch die wahlwerbende Partei befriedigt werden.

Darüber hinaus handelt es sich um extrem kurze Aussagen mit nur einem Element. Und egal, welchen Kulturkreis man sich in Hinblick auf Zahlensymbolik ansieht: Immer steht die eins, das eine Element für eine Einheit, die keine weitere Interpretation zulässt und Kraft vermittelt. Passend dazu geben sich die abgebildeten Personen seriös gekleidet und staatstragend. Mit „Wir. Die starke Mitte.“ oder mit „Die Mitte stärken.“ möchte sich die ÖVP von der SPÖ, besonders aber von der FPÖ abgrenzen, die oft als am rechten Rand bezeichnet wird – auch wenn die Analysen den Wahlprogrammen dieser beiden Parteien eine sehr große Überschneidung attestieren.

SPÖ – mit Herz und Hirn

SPÖ: Mit Herz und HirnWährend die ÖVP auf Ein-Element-Botschaften setzt, bietet die SPÖ zwei Elemente an: „Mit Herz + Hirn“ ist Teil fast aller ihrer Plakate. Zwei Elemente stehen üblicherweise für Vergleich und Kontrast, den Wähler*innen soll vermittelt werden: „Wir sind menschlich, aber auch kompetent.“

Interessant, dass das Herz, aus unserer Sicht etwas unglücklich, als Piktogramm dargestellt ist. Auch die SPÖ ist inhaltlich recht farblos, konkrete Umsetzungsstrategien oder Themen aus dem Wahlprogramm fehlen. Sie versucht hingegen auf einigen Wahlplakaten, mit der direkten Anrede und Slogans wie „Für dein besseres Österreich“ oder „Mit Herz und Hirn für deine Kinder“ Nähe und persönliche Betroffenheit herzustellen.

FPÖ – plakativ suggestiv

Wahlplakate der FPÖ: Euer Wille gescheheDie FPÖ, in den Umfragen auf Platz eins, verzichtet heuer auf den ganz großen Tabubruch. Komplett ohne geht es freilich auch nicht. Mit „EUER WILLE GESCHEHE“ klaut man aus dem Vater unser, dreht allerdings Ursache-Wirkung um. Mit demselben Stilmittel der Umkehrung arbeitet der Spruch „IHR SEID DER CHEF – ICH EUER WERKZEUG“. Offen bleibt, ob es nicht vielleicht genau umgekehrt gedacht sein könnte.

Die religiöse Anspielung kann zwei Ziele haben: einerseits die Zustimmung aus der katholischen Wählerschicht durch das Betonen christlicher Werte – in Abgrenzung zum Islam. Andererseits sorgt die Provokation zumindest für Proteste aus der katholischen Kirche. So bleibt man im Gespräch.

Neu ist der pathetische Bezug auf religiöse Formulierungen nicht. Norbert Hofer setzte zum Beispiel bei der Bundespräsidentenwahl im Jahr 2016 auf „SO WAHR MIR GOTT HELFE“. Spannend ist, dass die FPÖ bei diesen Plakaten wie schon in der Vergangenheit wieder als einzige Partei die Personalpronomen im Plural verwendet, also kaum „du“ und „dein“, sondern hauptsächlich „ihr“ und „euer“. Das kennen wir zum Beispiel von Haiders „Sie sind gegen ihn, weil er für euch ist.“ Es wird als gar nicht so sehr der oder die einzelne angesprochen, sondern gleich eine ganze scheinbar homogene Gruppe. Diese Gruppenansprache ergänzt sehr gut jene Plakatserie, die dann doch einzelne direkt adressiert, etwa: „KICKL. DEIN HERZ SAGT JA.“ Das wiederum passt zu den religiösen Bezügen:  suggestiv, emotional aufgeladen und, ja, auch affirmativ. Geschickt und gefährlich.
Zusätzlich gibt es einen Appell, der offenbar potentielle Wähler*innen ermutigen soll, erstmals der FPÖ die Stimme zu geben: „ES BEGINNT MIT DIR/MUTIG NEUES WAGEN“.

Die grafische Gestaltung gibt sich mit sehr viel Weißraum seriös und nahezu unantastbar. Dazu die rot-weiß-rote Hand mit erhobenen Daumen. Auch das gab es 1985 schon.

Grüne – Wähl dies statt das

Grüne: Klima oder Krise?Die Grünen versuchen den Spagat, Klima- und Umweltschutz als zentrales Thema zu plakatieren und dennoch positiv zu bleiben. Alles dreht sich um den Spruch „WÄHL, ALS GÄB‘S EIN MORGEN.“ Nicht schlecht – wenn er verstanden wird.

Dazu transportieren ihre Wahlplakate Zwei-Element-Botschaften, die als Kontraste aufgebaut sind: „BÄUME ODER BETON?“, „KLIMA ODER KRISE?“ Das könnte man fast als ein wenig platt ansehen und muss sich den Vorwurf gefallen lassen, Klima zum Problem zu erklären, wo doch Klimaschutz gemeint ist. Das kennen wir schon aus der Vergangenheit, wo immer wieder Atom und Gen die offenbar unzumutbar langen Wörter Atomkraft und Gentechnologie ersetzten.

Thematische Einzelangebote stehen zusätzlich zur Verfügung: „WÄHL KLIMASCHUTZ“, „WÄHL VERANTWORTUNG“, „WÄHL NATURSCHUTZ“, „WÄHL MITEINANDER“ – eine sprachlich direktere Art, Themen zu besetzen, kann es kaum geben. Die Themen sollen hier die ausschlaggebende Motivation sein, das Kreuzchen bei Grün zu setzen. Zusätzlich sind diese Botschaften mit teilweise drastischen Bildern unterlegt. Vergleicht man die Plakatbilder mit den Verkleinerungen auf der Webseite, zeigt sich, dass nicht alle in der Vergrößerung eine positive Verstärkung bewirken, weil die übergroßen Gesichter, etwa bei „WÄHL MITEINANDER“, fast verzerrt scheinen.

Was uns außerdem auffiel: Bei „WÄHL VERNUNFT&ZUVERSICHT“ fehlen die Abstände vor und nach dem &-Zeichen. Für uns als Textprofis ist es immer ärgerlich, wenn sich Grafiker*innen durchsetzen und Rechtschreibregeln außer Kraft setzen.

NEOS – Hauptsache Kraft

Wahlplakate der NEOS, hier z. B. TRANS PARENZBei den NEOS dreht sich alles um Kraft – mal tritt sie in Verbindung mit Frontfrau Beate Meinl-Reisinger als „DIE ENTSCHEIDENDE KRAFT“, mal als „DIE VERBINDENDE KRAFT“ auf. Oder die Neos bezeichnen sich selbst als „REFORMKRAFT“, danach folgen schöne Alliterationen wie „FÜR ECHTE ENTLASTUNG“ oder „FÜR BESSERE BILDUNG“ und mehr oder eher weniger konkrete Forderungen wie „STEUERN SENKEN“ oder „FLÜGEL HEBEN“ – auch dies ein schöne Kontrastmetapher.

Haben wir bei den Grünen schon grammatikalische Fehler im Namen der Optik beanstandet, gilt das für die NEOS erst recht: Das abgeteilte Wort REFORM KRAFT ohne Satzzeichen ließe sich ja noch irgendwie argumentieren, aber TRANS PARENZ in zwei verschiedenen Zeilen geht einfach gar nicht. Ein fehlender Bindestrich ist und bleibt ein Fehler. Immerhin: Beim Plakat „POSTENSCHACHER stoppen“ hat das Werbeteam einen kurzen Strich nach Posten zugestanden.

KPÖ – eine Stimme für …

Wahlplakate der KPÖ: Eine Stimme für ...Die Kommunisten versuchen, den Wähler*innen-Stimmen einen ganz konkreten Sinn zu geben. Auf Einleitungen wie „EINE STIMME AUS DER PFLEGE“ oder „EINE STIMME FÜR LEISTBARES WOHNEN“ folgt der Standardsatz „Eine Stimme für die KPÖ“. Einerseits greifen sie damit auf das klassische, starke Stilmittel der Anapher zurück. Andererseits bilden sie so auch Zweierfiguren, die eine gedankliche Verknüpfung anstreben; ganz ähnlich finden wir das bei wirkungsvollen Werbeslogans, etwa „Have a break, have a KitKat.“

Optisch gestalten sich die Wahlplakate wild und bunt. Eine Textanalyse endet allerdings spätestens bei den Farben – so auch diese.

Was sind eure Eindrücke? Wir freuen uns über Ergänzungen und Kommentare.

Ergänzung/DISCLAIMER:
Wir vertreten hier keine Position einer bestimmten Partei und betreiben keine Wahlwerbung. Eine Plakatwerbung kann hochprofessionell und wirksam, die Ideologie der Wahlwerbenden dahinter dennoch verwerflich sein. Im Übrigen gehen wir davon aus, dass niemand aufgrund einer Plakatwerbung sein oder ihr Kreuzerl macht!

Zuhören und die Bereitschaft, Neues zu hören

Missverständnisse vermeiden: ein Rezept für konstruktive Gespräche

Ein Gespräch eskaliert, weil beide Seiten ihre Perspektive beibehalten. Genau zuhören und nachfragen hilft, Missverständnissen auf die Schliche zu kommen.

Wer die Ente sieht und nicht bereit ist, den Blickwinkel zu verändern und auf seiner Wahrnehmung beharrt, wird nie den Hasen sehen. Eine Wahrheit wird verborgen bleiben. Schlau wäre, dem anderen zuzuhören und zu erfahren, was er oder sie sieht.Ich erinnere mich an eine Kundin, die vor einigen Jahren für ein Kommunikationscoaching bei uns war. Kerstin arbeitete in einer sozialen Institution in Niederösterreich, die Menschen im Alltag begleitet. Sie wandte sich an uns, weil sie in Gesprächen, so diese nicht im therapeutischen Kontext mit Klient*innen stattfanden, oft emotional wurde; vor allem mit Team-Kolleg*innen fiel es ihr schwer, Nerven und Ruhe zu bewahren.

Einmal schilderte sie ein typisches Beispiel: Nach einem stationären Aufenthalt wurde Kerstins Klient vom Spital ein Medikament verordnet. Als er sich dieses in der Apotheke abholen wollte, schickte man ihn fort – mit dem Hinweis, er habe kein Rezept. Der Klient wandte sich an Kerstin mit der Bitte um Hilfe, und sie griff sofort zum Hörer. Das Gespräch verlief in etwa so:

Kerstin: Sie haben meinen Klienten wieder fortgeschickt, obwohl ihm das Medikament im Spital verordnet wurde.

Apothekerin: Dafür brauche ich ein Rezept, er hatte keines.

Kerstin: Aber das Spital hat ihm doch dieses Medikament verordnet!

Apothekerin: Dafür brauche ich aber ein Rezept.

Kerstin: Ja, aber Sie haben doch ein Rezept!! Das Spital hat das doch verschrieben!

Apothekerin: Damit ich das verbuchen kann, brauche ich ein Rezept von einem Arzt.

Kerstin: Wollen Sie mir sagen, dass im Spital keine Ärzte arbeiten? Er war ja gerade im Spital beim Arzt!!! Warum geben Sie ihm das Medikament nicht?

Apothekerin: Jetzt habe ich es Ihnen schon TAUSENDMAL gesagt: Ich brauche ein REZEPT!

Kerstin: SCHREIEN SIE MICH NICHT AN!

Erst bei der Nachbearbeitung im Coaching wurde Kerstin klar, dass weder sie noch die Apothekerin einander wirklich zugehört hatten. Sie waren nicht bereit gewesen, ihre Vorannahmen in Zweifel zu ziehen, vielleicht einmal zu wiederholen, was die jeweils andere gesagt hatte oder eine konkrete, weiterführende Frage zu stellen. Für Kerstin war klar: Der Patient hat eine Verschreibung vom Spital, das kann ja nichts anderes als ein Rezept sein. Warum stellt sich die Apothekerin so an?
Für die Apothekerin war klar: Sie braucht zum Abrechnen mit der Krankenkasse ein Rezept – und die Medikamentenliste des Spitals ist kein solches.

Hinhören und nachfragen

Hätte eine von beiden genauer hingehört oder nachgefragt, wäre das Telefonat nicht in einem Streit geendet. Idealerweise hätte eine der beiden die Situation beschrieben und dann eine Frage gestellt. Damit wären sie aus ihrer eigenen Tunnel-Wahrnehmung ausgestiegen.

Im Fall von Kerstin zum Beispiel: Der Patient war gerade im Spital. Er hat einen Zettel mit Medikamenten, die er nehmen soll, erhalten. Ist das, was er hat, denn kein Rezept? Oder: Sie sagen, er braucht ein Rezept. Wo bekommt er denn ein Rezept her, wenn nicht im Krankenhaus?

Im Fall der Apothekerin: Sie sagen, das Spital hat das Medikament verschrieben. Ist das nicht vielleicht nur eine Medikamentenliste im Entlassungsbrief? Oder: Ein Rezept stellt eine niedergelassene Arztpraxis mit Kassenvertrag aus. War der Patient denn nach dem Krankenhaus schon beim Arzt? Oder mit einer Nachfrage: Sie sagen, Sie haben ein Rezept. Wie sieht Ihres denn genau aus?

So aber blieb jede in ihrer eigenen Story. Kerstin war überzeugt, der Entlassungsbrief aus dem Spital sei einem Rezept ebenbürtig. Sie fragte nicht, was denn als nächstes zu tun sei. Die Apothekerin blieb bei ihrer Formulierung, dass sie ein Rezept brauche, obwohl ihr Gegenüber ganz offensichtlich nicht wusste, was sie darunter verstand. Sie fragte nicht nach, was denn der Patient erhalten hatte, sie erklärte den Begriff nicht genauer, auch als eigentlich klar sein musste, dass sie von verschiedenen Dingen sprachen. Der Konflikt eskalierte, die beiden brüllten sich am Telefon an – und Kerstin kam ins Coaching.

Scheinbar Selbstverständliches in Frage stellen

Was lernen wir daraus? Ein Gespräch verläuft konstruktiv, wenn wir bereit sind, das, was wir als selbstverständlich erachten, auch in Frage zu stellen. Für die Apothekerin war klar, was ein Rezept ist – war es das aber für den Patienten und seine Betreuerin auch? Eine simple Frage an die andere Person, eine Beobachtung, dass hier vielleicht ein Missverständnis zum Begriff vorliegt – und schon wären die beiden vom Konfliktpfad abgekommen. Ebenso hätte die Diskussion einen konstruktiven Weg genommen, wäre Kerstin bereit gewesen nachzufragen, was denn ihr Gegenüber wirklich brauchte, wie denn ihre Arbeitsrealität aussah!

Daher: Gehen Sie nicht davon aus, dass Ihr Gegenüber dasselbe Vorwissen hat wie Sie. Fragen Sie sich auch einmal, was er oder sie brauchen könnte. Stellen Sie Fragen! Treten Sie einen Schritt zurück, wenn die Emotionen zu brodeln beginnen, und versuchen Sie zu erkennen, was da gerade passiert – in diese Beobachtung können Sie auch die andere Person einbeziehen. Menschen sind vielfältig und niemand ist im Besitz der einzigen Wahrheit. Zu zweit kommt man ihr aber oft näher, wenn man sich wirklich austauscht. Daher: Bleiben Sie neugierig!

Schweigsame Helden

Roman- und Filmfiguren kommunizieren oft viel zu lange viel zu wenig. Das macht Geschichten spannender, aber wir sollten uns daran kein Beispiel nehmen.

Frodo Beutelin kommuniziert recht wenig.Es ist ein fixer Bestandteil vieler Storys: der einsame Held, der alles mit sich selbst ausmacht. Natürlich genauso die Heldin, die aus lauter Rücksicht oder der Überzeugung, sie brauche keine Hilfe, alles in sich hineinfrisst.

Wir, die Leser/innen oder Zuschauer/innen reagieren mit einem Aufatmen, wenn sie es dann endlich schaffen, sich jemandem anzuvertrauen, sei es, um ihre geheime Identitäten zu enthüllen, ihre Geheimnisse zu verraten oder ihre Liebe zu gestehen. Davor möchte man in den Fernseher rufen: „Redet doch endlich! Sprecht darüber!“

Kommuniziert!

Frodo glaubt die längste Zeit, alles mit sich allein ausmachen zu müssen, obwohl er mit Sam die verständnisvollste Person von Mittelelerde an seiner Seite hat. Harry Potter verheimlicht seinen Freunden Ron und Hermine in fast jedem Band und Film aufs Neue, wie es wirklich um ihn steht, und die Serie Friends hätte vermutlich keine zweite Staffel erlebt, wenn Ross und Rachel endlich einmal ehrlich zueinander gewesen wären.

Filme und natürlich schon viel länger Bücher leben vom Aufbau der Spannung, vom Ausreizen der Zuschauergeduld und dem Hinauszögern des Moments der Offenbarung. Kommt dieser Moment und damit die Wahrheit endlich ans Licht, neigen sich Film oder Buch meist dem Ende zu.

Wir sind im echten Leben. Wir müssen keine Sendezeit füllen und sind nicht für die Spannung beim Publikum zuständig. Wir sind keine Superhelden. Oder vielleicht doch – aber nicht, weil wir Dinge in uns hineinfressen. Im Gegenteil! Vielleicht werden wir im Alltag zu Superhelden, wenn wir gerade das nicht tun!

Vertrauen in die eigene Stärke

Wie mich das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten durch eine Einschlafkrise geführt hat.

Ich weiß noch genau, wann es anfing. Es ist über zehn Jahre her, ich übernachtete am Tag vor einem Schreibseminar in einem kleinen bayrischen Ort. Als ich kurz vor Mitternacht im Hotelzimmer das Buch zur Seite legte und das Nachtlicht abdrehte, begannen meine Gedanken zu kreisen. Nichts, was ich nicht kannte, allerdings hörte es diesmal nicht auf. Irgendwann begann ich zu schwitzen und langsam keimte ob der fehlenden Nachtruhe Panik auf; mein Herz raste, Ideen, Erinnerungen und Bedenken jagten einander, dazwischen immer wieder der Blick auf die Uhr – 1.30, 2.00, 2.30 und gegen die Vernunft das Rechnen, wie viel Schlaf noch bleibt, wenn, ja, wenn der sich endlich einstellte. Irgendwann muss ich dann doch eingeschlafen sein, ich glaube mich zu erinnern, dass noch etwas mehr als drei Stunden von der Nacht übrigwaren.

Ich erinnere mich weiter, dass es nicht bei dieser einen Nacht blieb. Auch in den folgenden Wochen und Monaten hielt mich irgendetwas vom Schlafen ab. Ich könnte nicht sagen, was – ich durchlebte damals keine besonders belastende oder stressige Zeit. Und irgendwann, etwa ein halbes Jahr später, fand der Spuk plötzlich sein Ende.

Natürlich passiert mir auch heute noch, dass ich wach im Bett liege und irgendwelche Gedanken wälze, anstatt mich für den nächsten Tag zu erholen. Das kennt wohl jede/r. Doch heute dauert so etwas nicht mehr so lange und kommt vor allem nicht mehrere Nächte hintereinander vor.

Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten

Ich bin sehr dankbar, dass diese Phase ein Ende gefunden hat, und dennoch habe ich in der schwierigen Zeit etwas Wichtiges gelernt: Auch nach solch „kurzen“ Nächten musste ich am nächsten Tag meine Seminare oder Moderationen halten. Und es ging – sogar gut! Natürlich habe ich es am Abend danach gespürt und mehrere Tage hintereinander lässt sich so etwas schwer durchhalten, doch ich weiß heute: Ich kann „performen“, ich kann in der gleichen Qualität einen ganzen Tag lang vor Menschen bestehen, auch wenn ich in der Nacht davor kaum Schlaf hatte. Und dieses Wissen hat mich unglaublich beruhigt. Und diese Einsicht habe ich mir in langen Nächten dann auch in Erinnerung gerufen. Im Endeffekt hat mir diese Erkenntnis und damit das Vertrauen, dass der nächste Tag mit wenig Schlaf zwar anstrengend werden würde, aber bewältigbar ist, geholfen – und vermutlich hat mich genau das aus der Krise wieder herausgeholt.

Wer Vertrauen hat, schafft Vertrauen

Wer Vertrauen sät, wird Vertrauen ernten. Oder: Wie mich ein Hund etwas Grundlegendes über Vertrauen lehrte.

Keenoa, der Hund der mich einiges über Vertrauen lehrteIch erinnere mich noch gut, als mir meine Freundin zum ersten Mal während ihres einwöchigen Urlaubs ihren Hund Keenoa überließ. Ich war voll der Bewunderung, wie unheimlich gut erzogen er war – zumindest im Vergleich zu meinem sturen Rauhaardackel, den ich in meiner Kindheit gehabt hatte. Keenoa war so wohlerzogen, dass er ohne Leine folgte. Dennoch sagte meine Freundin: „Sollte er ein Reh sehen, wird er drauflos rennen, aber in der Regel macht er eine Runde und kommt zurück.“

Was für ein Hund!

Als ich eines Tages mit ihm am Cobenzl unterwegs war, geschah es tatsächlich. Keenoa erspähte ein Reh und startete drauflos. Ich, komplett überzeugt von der Verlässlichkeit dieses Hundes, pfiff einmal kurz lässig und wartete einfach darauf, dass der Hund die Kurve zurück machte. Genau so geschah es, der Hund drehte ab, lief eine kleine Runde und war sofort zurück. Spaziergänger, die das Ganze beobachtet hatten, pfiffen bewundernd durch die Zähne. Was für ein Hund!

Als meine Freundin vom Urlaub zurückkam und ich ihr davon erzählte, war sie erstaunt: „Er hat sofort umgedreht?“ „Klar“, sagte ich, „hast du doch gesagt!“ Sie lachte. „Im Idealfall, ja! Aber nicht unbedingt sofort. Ich meinte, er dreht eine Runde und kommt dann zurück. Wahrscheinlich hat er aber gespürt, dass du dir absolut sicher warst, dass er kommt. Es gab gar keinen Zweifel. Deshalb hat er gleich umgedreht. Wäre ich mit ihm gegangen, wäre ich wohl nicht so sicher gewesen.“

Hunde spiegeln oft, was ihr Gegenüber spürt und körpersprachlich ausstrahlt. Meinem eigenen Hund vertraue ich – trotz aller Bemühungen – nicht annähernd so sehr wie damals Keenoa, auch wenn er ebenfalls sehr gut erzogen ist. Ich habe mehr Angst um ihn, ich weiß mehr über ihn – und das strahle ich mit Sicherheit auch aus. Hundetrainer*innen bestätigen das: Hunde lesen unsere Körpersprache sehr genau. Zweifel an unserer Einstellung erkennen sie, auch wenn sie nur leise in uns keimen. Meine Klarheit gegenüber Keenoa entstammte einer gewissen Naivität. Ich hatte mit ihm bisher keinerlei Erfahrungen gemacht, die mein Vertrauen getrübt hätten. Dadurch konnte ich damals wohl so klar agieren, wie ich es getan hatte.

Vertrauen springt über

Was ich damit sagen will? Ob Hund oder Mensch – felsenfestes Vertrauen springt über. Und Klarheit entsteht ebenfalls durch Vertrauen: Als erstes muss man selbst daran glauben. Dann kann man das Vertrauen auch dem Gegenüber schenken.

Ist das ein Plädoyer dafür, anderen blind zu vertrauen? Nein. Nur ein Beispiel dafür, wie Klarheit, das eigene Vertrauen und das in andere zusammenhängen. Das bedeutet nicht, dass man andere nicht auch kennen (lernen) muss, um Vertrauen zu entwickeln. Keenoa war ein Hund, der mein Vertrauen in ihn durch sein Verhalten immer wieder bestätigt hat. Meiner hingegen kommt in gewissen Situationen an die Leine. ?

Story in einem Satz

Funktioniert Storytelling auch für ganz kurze Texte? Ja, hier ist einiges möglich! Wir zeigen anhand einer Hinweistafel, die aus nur vier Wörtern besteht, wie Elemente aus dem Storytelling auch in aller Kürze eine Mini-Story erzeugen.

Immer wieder fragen Kund*innen, die ihre Texte oder Präsentationen mit Geschichten aufpeppen möchten: „Wie umfangreich muss meine Story sein? Brauche ich dazu wirklich Heldinnen oder Helden, die eine 12-stufige Reise absolvieren?“ „Ich will doch“, sagen sie, „keine Romane schreiben und keinen abendfüllenden Spielfilm drehen.“

Die kurze Antwort: Nein, Geschichten müssen nicht immer lang sein. Schließlich muss man nie alle Storytelling-Elemente, die möglich sind, einsetzen.

Die etwas längere Antwort gebe ich anhand einer kleinen Hinweistafel, die allerorts in Wien zu finden ist. Ich möchte mit diesem Beispiel ein wenig Druck rausnehmen und zeigen, wie wenig es braucht, um einer Botschaft Emotion einzuhauchen und sie damit kraftvoll zu vermitteln – auch wenn man dafür nur ein paar Elemente des Storytellings auswählt.

Doch vorweg: Warum erzählen wir überhaupt Geschichten? Um Menschen zu erreichen, um unsere Inhalte oder Botschaften an die Zielgruppe zu bringen – möglichst eindringlich und dauerhaft. Hier helfen Geschichten: Sie bleiben besser in Erinnerung und sprechen im Idealfall auch die Emotionen an, dadurch dringen sie tiefer und schaffen eine ganz andere Ebene des Verständnisses.

Betreten der Rasenfläche verboten. Ein kurzer Text - aber noch lange keine Mini-Story.Nun zu meinem Beispiel: Die Stadt Wien möchte, dass die Menschen öffentliche Rasen nicht betreten, dazu stellt sie Schilder auf. Wir zeigen hier zwei.

Auf dem ersten ist „Betreten der Rasenfläche verboten.“ zu lesen. Es handelt sich also um eine sehr schlichte und direkte Nachricht, dass hier etwas verboten ist, ohne Emotion und ohne Begründung.

Storys funktionieren über Emotionen – die Mini-Story auch

Auf der zweiten Tafel steht folgender Text: „Vorsicht, hier schlafen Blumenzwiebeln!“.

Vorsicht, hier schlafen Blumenzwiebeln! Das erzeugt viel eher eine Mini-Story als die reine Aufforderung.Diese  Tafel dient natürlich dem selben Zweck: Menschen sollen nicht in die Wiese treten. Aber: Es wird eine Begründung mitgeliefert und diese Begründung liefert nicht nur Sinn, sondern sie bietet vor allem eine Identifikationsfläche. „In der Wiese schlafen Blumen.“ Wir wissen, wie es ist zu schlafen und auch wir werden dabei nicht gerne geweckt! Die Blumenzwiebeln verwandeln sich in Akteurinnen (bzw. Protagonistinnen oder Heldinnen), die etwas tun, nämlich: Sie schlafen. Dabei wollen wir sie nicht stören. Indem wir den Rasen umrunden, helfen wir ihnen dabei, wir werden sozusagen ihre Mentor*innen. Damit halten wir das Böse in Schach, das wäre das Aufwachen. Damit ist das Grundgerüst für eine minimale Geschichte gelegt – und sie wirkt.

Nicht zuletzt dadurch, dass Gefühle und vor allem auch Bedürfnisse hineinspielen – die der Blumen nach Schutz und Erholung, aber auch unsere eigenen, etwa jenes nach Beitragen oder Sinn. Und all das mit so wenigen Wörtern. Wie viel eingängiger und nahbarer ist doch das Schild, das durch das Bild der schlafenden Blumenzwiebeln eine Mini-Story erzeugt, gegenüber jenem Verbot, das nur auf Autorität setzt!

Wenn Sie mehr zu Storytelling erfahren möchten, unterstützen wir Sie gern mit Fachcoachings oder Seminaren in Ihrem Unternehmen.

Mehr Blog-Beiträge zum Thema Storytelling finden Sie hier:

Produktstory: Lernen von Fisherman’s Friend

Wie lange muss eine Story sein?

Stilvolle Storys statt gehaltlose G’schichteln

Storytelling – ein Erfolgsrezept?

Storytelling gilt als Erfolgsrezept. Dennoch oder gerade deshalb müssen wir vorher abklären, wofür und wie wir die Story einsetzen möchten.
Es braucht nur wenige Zutaten, damit eine Erfolgsrezept gelingt. Beim Storytelling ist es genauso.

Ob Marketing, Vortrag oder Firmentext: Storytelling begegnet uns derzeit als Methode für alles – eine Art Geheimrezept, das man nur Schritt für Schritt befolgen müsse, und schon seien alle Ziele erreicht. Gleichzeitig boomen Werbung und Angebote, Storytelling zu vermitteln. Aber wie bei einem richtig guten Geheimrezept werden meist nicht alle Zutaten veröffentlicht, variieren die Mengenangaben – und wenn es nicht klappt: Hat dann vielleicht einfach die Hand des Meisters gefehlt?

Nein! Der Irrtum beginnt schon früher. Ein Rezept für alles kann es nicht geben! Verwende ich denn wirklich dasselbe Rezept für ein achtgängiges Gala-Dinner, eine Geburtstagsparty oder eine Brettljause? Ja? Dann Prost Mahlzeit! Es wird bestimmt nicht allen schmecken. Zuerst muss ich klären, wofür ich das Rezept brauche. Dabei hilft es, drei Fragen zu beantworten:

  1. Wer kocht? Bin ich gefeierte Star-Gastronomin, bin ich ambitionierte Hobbyköchin oder habe ich noch nie einen Kochlöffel in der Hand gehabt? Welche Küche steht mir zur Verfügung und welches Kochwerkzeug? Voll ausgestattet oder gerade mal Topf und Löffel?
  2. Für wen koche ich? Wer soll das Zeug denn nachher essen? Ein Gault-Millau-Bewerter? Ein hungriges Baby? 200 Partygäste? Welche Infos habe ich über sie? Weiß ich etwa von Vorlieben oder Unverträglichkeiten?
  3. Was ist das Ziel des Rezepts/der Zubereitung? Alle satt – klar! Aber schmecken soll es doch auch. Im Idealfall erfüllt es je nachdem den Zweck der Brettljause/des Partybüffets/der Hauptmahlzeit.
Fünfgangmenü oder Brettljause?

Und was hat das jetzt, bitteschön, mit Storytelling zu tun? Eine ganze Menge! Es nützt uns nämlich nichts, wenn wir das berühmte Marketing-Storytelling-Skript über jeden unserer Einzeltexte stülpen, eine Heldenreise konstruieren und auf Krampf „die fünf magischen Schritte zur perfekten Story“ einhalten. Möglicherweise koche ich so ein Fünfgangmenü, obwohl es eine Brettljause gebraucht hätte. Vielleicht reicht es jedoch völlig aus, einzelne Elemente des Storytellings einzubauen. Natürlich ist es sinnvoll zu wissen, was eine gute Geschichte braucht. Dann aber muss es wie immer heißen: Ziel vor Methode! Wichtig ist: Was will ich erreichen – und ist Storytelling für meine Zwecke das richtige Tool?

Wer das beherzigt, hat das Erfolgsrezept schon fast in Händen – und kann Storytelling immer brauchen – und sich Anregungen holen. Denn auch im Rezept für das Galadinner könnte eine gute Idee für ein kleines Gericht stecken – und das mache ich dann!

Also: Setzen Sie Storytelling ein – aber überfordern Sie sich nicht und klären Sie zuerst den Zweck, für den Sie es brauchen.

  • Wen möchten Sie erreichen?
  • Legen Sie fest, welche Hauptbotschaft Sie vermitteln möchten: Was ist die wichtigste Aussage?
  • Fallen Ihnen dazu Bilder ein? Halten Sie diese fest – hier könnten schon Elemente einer Geschichte stecken, die Sie brauchen können! Das müssen gar nicht so viele sein. Halten Sie die Ideen fest und überlegen Sie, wie sie diese am besten kombinieren können.

Denn wie beim Kochen kommt es nicht immer auf die Menge, sondern oft auf die Qualität und die Zusammensetzung der Zutaten an. Und darauf, dass das Rezept zum Ziel passt.
In diesem Sinne: Viel Spaß beim Nachkochen!

Und welches Erfolgsrezept steckt hinter anderen Storys?
Lesen Sie dazu unsere Blog-Beiträge über die  Story bei  Fisherman’s friends oder  Wie man auch mit kurzen Texten überzeugt: Storys in einem Satz.

Wenn Sie mehr über die Grundlagen des Storytellings wissen möchten, sehen Sie sich unsere Seminare und Coaching-Angebote an.

Gern unterstützen wir  Sie im Einzelcoaching oder kommen für ein Seminar in Ihr Unternehmen!

Wenn Sie Begleitung bei der Umsetzung suchen, sind wir auch gern für Sie da!

 

Kein Streit trotz unterschiedlicher Stimmungen

Krachen Stimmungen  aneinander, sind oft dahinterliegende Bedürfnisse zu unterschiedlich. Wie lässt sich in solchen Situationen Streit vermeiden?

Mit den Koffern kommt auch viel Außenstimmunge ins Haus.Was für ein Seminar! Der Startrainer kehrt nach Hause zurück. Im Kopf und Gepäck das euphorische Feedback von 12 Teilnehmer*innen. Natürlich wird es einen Folgeworkshop geben. Und Spaß hatten wir! Gut, die Nacht zwischen den beiden Seminartagen war ein wenig kurz ausgefallen, aber wenn die Stimmung passt, lassen sich Schlafdefizit und Kopfweh gut wegzustecken. So komme ich nach Hause. Kaum sind die Koffer abgestellt, beginne ich zu erzählen. Ach was, erzählen – es sprudelt aus mir heraus. Ich will meine Frau und Partnerin teilhaben lassen und sie anstecken. Es ist ja nicht nur mein Erfolg, es ist der von WORT & WEISE – also von uns beiden.

Zwei Menschen – zwei Stimmungen

Doch sie schaut nur müde und scheint sich überhaupt nicht zu freuen. Irgendwann kommt sie zu Wort, erwähnt, ein Sohn hätte Zoff mit einem Freund, mit dem Hund hätte sie zum Tierarzt fahren müssen und, ach ja, die Heizung mache schon wieder Probleme. Sie sei in der Zwischenzeit überhaupt nicht dazu gekommen, die Angebote zu schreiben, die sie sich vorgenommen hatte. Ja, okay, blöd, ich war halt nicht da, ich bringe mich jetzt ohnedies ein, aber sie könnte sich ja dennoch freuen oder ein bisschen mitfeiern. In kurzer Zeit ist meine Euphorie verflogen, es bleibt das Gefühl, ungerecht behandelt zu werden.

So etwas kann passieren. So etwas ist uns passiert – und zwar in beide Richtungen. Auch Elisabeth ist schon endorphingeladen, laut und randvoll mit Außenwelt bei der Tür hereingekommen – und auf das personifizierte Gegenteil gestoßen. Weil ich vielleicht gerade mit Alltäglichkeiten eingedeckt war, in einer leisen Stimme der Häuslichkeit steckte und das hohe Energielevel als aggressiv empfand.

Verschiedene Stimmungen als Konfliktursache, das gibt es in privaten Paarbeziehungen, in beruflichen Beziehungen und selbstverständlich auch, wenn man als privates Paar zusätzlich beruflich zusammenarbeitet. Schnell fühlt sich ein Part unverstanden, nicht gehört oder überrollt. Und doch sind wir diesem Aufeinanderkrachen von Stimmungen nicht hilflos ausgeliefert, und doch können wir den dreohenden Streit vermeiden.

Unterschiedlichen Bedürfnissen auf den Grund gehen

Wir können solche Konflikte mit ein wenig Erfahrung vorhersehen und entsprechend reagieren. Zwei Menschen erleben verschiedene Dinge und treffen dann mit entsprechend unterschiedlichen Gefühlen aufeinander, das ist in Ordnung. Die Gefühle der einen Person und auch das andere Energielevel, die Lautstärke oder das Tempo sind kein Angriff auf die andere Person. Wir müssen es nicht auf uns beziehen. Wir können uns in Erinnerung rufen, dass wir gerade in verschiedenen Welten unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben. Wir können jeder und jede feststellen und damit auch aussprechen, dass wir gerade beide jeweils woanders stehen und unterschiedliche Bedürfnisse haben.

Auch wenn beide gerade ihre Realität mit dem anderen teilen würden: Offenbar braucht gerade jede*r etwas anderes. Was wir brauchen, dessen sollten wir versuchen, uns bewusst zu werden. Ist es Ruhe? Ist es Austausch – aber zu einer anderen Zeit? Dann können wir auch sagen, was wir brauchen. Im Idealfall äußern wir das in einer positiv formulierten, freundlichen, aber klaren Bitte – die der andere auch erfüllen kann.

Wir können kurz innehalten und uns fragen, was denn der andere gerade braucht – oder ihn bzw. sie selbst fragen. Wichtig ist dabei, ein Dialogfeld zu öffnen, das frei von Schuldzuweisungen bleibt – und dem Gegenüber zuzuhören und dessen Stimmung wahrzunehmen. Wir können darauf achten, beiden Beteiligten Raum zu geben und damit Streit vermeiden. Wenn beide diesen Raum bekommen, sei es durch Zeit, Ruhe oder ein offenes Ohr, dann ist Begegnung auch aus verschiedenen Wahrnehmungswelten und in verschiedenen Stimmungen leichter möglich – sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld.

Suchen Sie auch nach den richtigen Worten? Kommen Sie zu einem Kommunikationstraining von WORT & WEISE oder zum Kommunikations-Coaching für Einzelpersonen!

 

Paralleles Denken: Walt-Disney-Methode und PMI

Kreative Prozesse scheitern mitunter, weil die einzelnen Teammitglieder oder die verschiedenen eigenen inneren Anteile allzu unterschiedliche Positionen einnehmen. Hier hilft das sogenannten Parallele Denken und Techniken wie die Walt-Disney-Methode oder PMI.

Mickey Mouse zweifelt„Tatsächlich gab es drei Walts“, schrieb einst der NLP-Pionier Robert B. Dilts über Walt Disney, „den Träumer, den Realisten und den Spielverderber.“ Dieses Zitat und die Geschichte, Walt Disney hätte beim Wälzen neuer Ideen auf drei verschiedenen Stühlen oder gar in drei unterschiedlich gestalteten Räumen Platz genommen, ist die Basis für eine der populärsten Kreativitätstechniken: die Walt-Disney-Methode.

Bevor wir uns ihr und einer verwandten Methode widmen, wollen wir uns aber noch schnell ein wichtiges Denkprinzip ansehen: das Parallele Denken. Stellen wir uns ein Team von drei Personen vor, die sehr verschieden ticken. Da ist eine, wir nennen sie Sibylle, die sprüht vor Ideen und Visionen, ihre Kreativität ist kaum zu bändigen, sie spricht schnell und Hinweise auf die Machbarkeit ihrer Vorschläge wischt sie gerne weg. Dann haben wir eine zweite Person, sie soll hier Wolfgang heißen: Er ist der Typ IT, er ist sehr strukturiert und interessiert sich vor allem dafür, was umsetzbar ist. Und die dritte Person, Bernadette, hat ein gutes Gespür dafür, wo etwas scheitern könnte, sie äußert gerne ihre Ängste und Bedenken – mitunter nervt sie die anderen damit.

Diskussion über Haltungen statt über die Sache

Wenn Sibylle, Wolfgang und Bernadette über ein Problem oder eine Idee diskutieren, kommen sie schwer zusammen. So unterschiedlich, wie sie ticken, geht es oft gar nicht mehr um die Sache. Das Argument von A wird sofort von der Gegenrede durch B ausgebremst:

Gegen einander denken

Wie hilfreiches wäre es da, wenn sich alle gemeinsam und hintereinander die jeweiligen Positionen ansehen und die verschiedenen Perspektiven einnehmen könnten? Wenn alle Personen in die Richtung von A dächten und dann alle die Perspektive von B einnähmen? Dann sähe das bei zwei Personen so aus:

Paralleles Denken geht natürlich auch zu dritt. Das Geniale daran: Wolfgang und Bernadette werden sich leichter auf Sibylles „Spinnereien“ einlassen, wenn sie wissen, dass ihre Positionen auch noch drankommen. Und wer weiß, vielleicht finden sie Gefallen an dieser Betrachtungsebene und ändern ihre Meinung. Dasselbe kann natürlich auch passieren, wenn Sibylle und Bernadette Wolfgangs nüchterne Welt betreten, oder Sibylle und Wolfgang gemeinsam mit Bernadette die Schwächen einer Idee suchen.

Und genau das nannte der britischer Kreativitätsexperte Edward de Bono Paralleles Denken. Der Vorteil: Es hilft, andere Positionen zu verstehen, fördert die Toleranz und vermindert Reibungsverluste.

6 DenkhüteUnd nun zu den Methoden, die mit dem kreativen Ansatz des Parallelen Denkens arbeiten. De Bono selbst hatte dazu zwei Techniken entwickelt: die Sechs Denkhüte und die Methode PMI. Die Sechs Denkhüte sind mit sechs Positionen in drei Gegensatzpaaren doch etwas komplexer und verlangen eine Moderation, daher möchte ich hier PMI vorstellen.

Plus-Minus-Interessant

Es ist eine simple Methode zur genaueren Betrachtung eines Vorschlags oder einer neuen Idee, die man in einem kleinen bis mittelgroßen Team durchführen kann. Es braucht lediglich ein Flipchart mit drei Spalten, über denen Plus, Minus und Interessant steht. Nun denkt das gesamte Team ein paar Minuten nur über die Vorteile der Idee oder des Vorschlages nach, sie kommen alle in Spalte eins. Dann widmen sich alle der Minus-Spalte. Was spricht gegen die Idee? Welche Probleme fallen dem Team ein? Und schließlich denken alle drei vor der dritten Spalte über Aspekte nach, die weder Plus noch Minus sind. De Bono hat hier die Frage vorgeschlagen: „Es wäre interessant zu wissen, ob …“

Nichts spricht dagegen, danach noch eine Runde durch die verschiedenen Positionen zu drehen, wichtig ist nur, dass wirklich alle gemeinsam immer eine Denkrichtung einnehmen. Am Ende haben wir eine sehr klare Aufteilung der Vor- und Nachteile und eine gute Grundlage zur Weiterarbeit.

Walt-Disney-Methode

Ganz ähnlich und noch näher an unseren idealtypischen Charakteren von Sibylle, Wolfgang und Bernadette ist die Methode, die nach Walt Disney selbst benannt wurde. Wir haben drei Positionen: den Träumer (Donald Duck statt Bernadette), den Realisierer (Tick, Trick und Track statt Wolfgang) und den Kritiker (Micky Maus statt Bernadette). Diese Positionen bekommen Orte zugeteilt, seien es Ecken in einem großen Raum oder Tische mit Flipcharts. Es ist wichtig, dass das Team auch wirklich physisch den Ort wechTrick, Trick und Track als Realisiererselt und damit eine Denkzäsur schafft. Auch hier wieder nehmen wir abwechselnd und gemeinsam die jeweilige Position ein. Wir fangen mit dem Träumer an und klappern die verschiedenen Positionen ab, das Ganze in mehreren Durchgängen, weil jede Sichtweise den vorigen antworten kann.

Mickey Mouse als KritikerÜbrigens kann diese Methode natürlich auch eine einzelne Person einsetzen, um all ihren inneren Anteilen oder Teammitgliedern Gehör zu verschaffen. Die Regeln sind dieselben, eventuell erfordert es noch ein wenig mehr Disziplin von der Einzelperson.

Am Ende sind alle Perspektiven eingenommen und alle Teilnehmer*innen gehört worden. Beide Methoden, PMI und Walt Disney, garantieren, dass eine Einzelperson oder ein Team ein Problem oder eine Idee wirklich multiperspektivisch betrachtet und daraus die richtigen Schlüsse zieht.

Wenn Sie Methoden dieser Art mit Ihrem Team anwenden wollen, buchen Sie ein Inhouse-Seminar  für Ihre Organisation oder Ihr Unternehmen mit uns.

Wenn Sie Kreativitätstechniken alleine durchführen möchten, erarbeiten wir mit Ihnen gern Lösungen mit passenden Methoden in einem Fachcoaching.

Vielversprechende Antwort auf verbale Aggression

Oft fehlen uns die Worte, wenn uns verbale Aggression entgegenschlägt. So wie meiner Schwester früher, wenn sie im öffentlichen Raum Installationen aus Ballons errichtete. Doch nun hat sie einen Antwortsatz – und der erzielt seine Wirkung.

Teil einer riesigen Unterwasserlandschaft

Meine Schwester Sabina Kellner ist nicht nur studierte Raumplanerin und grüne Stadträtin in Purkersdorf, sondern auch hauptberuflich Ballonkünstlerin. Nein, es geht nicht um biegsame Latexhunde, sondern meist um Großinstallationen und Ballonlandschaften für Einkaufszentren, Messen oder Hochzeiten. Sie gewann im Jahr 2004 die Europameisterschaft, schaffte es mit einem internationalen Top-Team ins Buch der Rekorde und bereiste im Rahmen ihrer Tätigkeiten Länder wie China und Russland: Sie versteht ihren Job.

Doch auch das Schöne und Fragile hat seine Feinde. So kommt es immer wieder vor, dass bei Aufbauarbeiten im öffentlichen Raum jemand fragt: „Und was machst, wenn ich jetzt einen Ballon zerplatze?“ oder „Schau, ich habe da eine Zigarette.“ Nicht immer, aber meist sind es Männer.

Ich kenne Sabinas Werke, ich weiß, wieviel Freude sie Menschen bereiten. Die Idee, sie mutwillig kaputt zu machen, ist bizarr, aber offenbar rufen sie bei einigen Menschen destruktive Energien hervor. Vielleicht ist es gar nicht allzu böse gemeint, möglicherweise triggern die dünnheutigen Ballons etwas in den Passanten wie die Luftblasen in Verpackungsfolien. In jedem Fall aber ignorieren diese Personen, dass sie mit ihrer Bemerkung auch den Menschen verletzen. Meine Schwester beschäftigte daher die Frage: Was kann man auf so eine verbale Aggression kontern?

Die Frage elegant mit einer Gegenfrage parieren

Eine Weihnachtslandschaft - aus BallonsDas ist generell spannend, weil wir ja immer wieder mit Aussagen konfrontiert werden, die uns scheinbar ohnmächtig zurücklassen. Sie kommen vielleicht wie diese anlasslos, aggressiv oder gar bösartig daher. Viele Antworten gehen einem durch den Kopf. Sie speisen sich aus den verschiedenen Gefühlen, die da nach vorne drängen, etwa Zorn, Ohnmacht, Wut oder Hilflosigkeit. Oft hat Sabina mit Zynismus geantwortet: „Das hat ja noch nie jemand zu mir gesagt!“ oder „Wie originell!“

Doch mittlerweile ist sie bei folgender Antwort gelandet: „Und warum wollen Sie etwas Schönes zerstören?“ oder auch „Warum wollen Sie denn etwas, was so vielen gefällt, kaputt machen?“ Sie stellt die Frage weder aggressiv noch zynisch, sondern ruhig und aufrichtig.

Diese Antwort ist so schlicht wie genial. Sie hat die Eleganz ausweichender Bewegungen in asiatischen Kampfkünsten. Denn die ganze zerstörerische Kraft verbaler Aggression geht ins Leere oder kehrt sich sogar gegen den Angreifer. Das Ziel, die Ballonkünstlerin zu treffen, wurde verfehlt und die Angreifer bleiben, so die Erfahrung, verblüfft zurück oder ziehen, meist irgendetwas murmelnd, ab. Weil sie auf sich zurückgeworfen werden, weil sie eine Antwort zu ihren Beweggründen, Gefühlen oder Motiven geben müssten und weil sie so eine Antwort nicht haben oder nicht geben wollen.

Mehr Informationen zur Ballonkunst von Sabina Kellner: www.twistart.at

Suchen Sie auch nach den richtigen Worten? Kommen Sie zu einem Kommunikationstraining von WORT & WEISE oder zum Kommunikations-Coaching für Einzelpersonen!

 

Der Weg zur Inspiration

WORT & WEISE plaudert im Podcast der österreichischen Wochenzeitung DIE FURCHE über Kreativität und Inspiration

Fast 45 Minuten hat uns Manuela Tomic, Redakteurin der traditionsreichen Wochenzeitung DIE FURCHE, interviewt. Es ging um Kreativität, wie sie gedeiht und welche Hürden sich ihr in den Weg stellen, um Inspiration, um Mut und um den Druck zur Selbstoptimierung. Uns hat es Spaß gemacht, das Zuhören tut es auch.

WORT & WEISE als Gäste im FURCHE-Podcast

Das volle Interview ist hier nachzuhören:
Der Weg zur Inspiration: „Man muss mutig sein und neue Dinge ausprobieren“

Und dann ist auch noch ein Feature entstanden, in dem wir ebenfalls zu Wort kommen: „Fang den Fisch!“: So geht Kreativität auf Knopfdruck

Auf den Geschmack gekommen? Wenn Sie als Einzelperson oder als Unternehmen Ihre Kreativität voranbringen möchten, dann haben wir hier verschiedene Angebote zum Thema Kreativität für Sie.

Welche Anführungszeichen sind denn jetzt wirklich die richtigen?

Kurz gesagt, setzen Sie Anführungszeichen, wenn Sie eine direkte Rede oder Werktitel kennzeichnen oder etwas zitieren wollen, im Deutschen so: „Am Beginn unten und am Ende oben ist es richtig.“
Warum das nicht immer klappt und wie man Fehler vermeidet, ist hier zu lesen.

Mit Anführungszeichen lassen sich coole Bilder erzeugen. Im ersten Bild ist ein Hund zu sehen, im zweiten ein Reh. Erst das dritte zeigt die korrekten typographischen Gänsefüßchen.Über das Aussehen von Anführungszeichen machen wir uns üblicherweise wenig Gedanken. Wir tippen sie in die Tastatur und das Textverarbeitungsprogramm wird’s schon richten. Word etwa weiß*, dass wir im Deutschen die Anführungszeichen unten am Beginn und oben am Ende setzen. Grafikprogramme wissen das aber oft schon nicht. Und was, wenn wir etwas auf Social Media schreiben, einen Blog in WordPress verfassen oder auf einer Seite Kommentare posten? Sind die Anführungszeichen dann immer so richtig, wie sie eingestellt sind? Leider nein. Denn nicht jedes Programm unterstützt typografische Anführungszeichen.

Klar, wenn wir auf einer unbedeutenden Seite einen Userkommentar hinterlassen, kann es uns ziemlich egal sein, ob die Zeichen alle korrekt sind. Aber wenn wir für unser Unternehmen einen Insta-Beitrag verfassen, einen Folder drucken oder eine Werbung schalten, kommt es doch deutlich seriöser rüber, wenn alle Satzzeichen korrekt sind.

Es gibt doch diese geraden Anführungsstriche oben, kann ich die nicht verwenden?

Die geraden Anführungszeichen oben, die sowohl am Beginn als auch am Ende gesetzt werden, sind die des Schreibmaschinensatzes. Damit hat es Folgendes auf sich: Auf der Schreibmaschine gab es früher nur eine Taste für Anführungszeichen; sie wurde auch als Zoll- und Sekundenzeichen eingesetzt. Die Variante des Schreibmaschinensatzes ist allerdings nur zulässig, wenn man keine andere Möglichkeit hat, weil man beispielsweise gerade auf einer alten Schreibmaschine tippt.

Wann verwende ich einfache Anführungszeichen?

Wird ein Werktitel in einer direkten Rede wiedergegeben oder muss man in ein Zitat ein weiteres einbauen, verwendet man einfache Anführungszeichen. Sie sind ebenfalls unten und oben zu setzen, das sieht zum Beispiel so aus: „Die Reporterin Rita Skeeter vom ,Daily Prophet‘ ist nicht seriös“, stellt Harry Potter fest.

Manchmal sind Anführungszeichen so komisch gebogen. Macht das einen Unterschied?

Tatsächlich macht es bei Anführungszeichen im Deutschen einen Unterschied, in welche Richtung sie gebogen sind bzw. wo das dickere Ende des Zeichens ist. Manche Schriftarten oder Programme tun sich mit den korrekten deutschen Anführungszeichen jedoch sehr schwer. Es werden dann z. B. oben die englischen Zeichen verwendet, die in die falsche Richtung gebogen sind. Eine einfache Merkhilfe sind die Zahlen 99 – für Anführungszeichen unten – und 66 für Anführungszeichen oben. Hier sieht man auf einen Blick, dass das dicke Ende immer zur Zeile hinzeigt und wie die Krümmung aussieht.

Und was sind Gänsefüßchen?

Entstanden ist der Begriff, weil die französischen Anführungszeichen dem Abdruck von Gänsefüßen ähnelten. Tatsächlich kann man den Ausdruck Gänsefüßchen heute generell als Synonym verwenden, egal wie die Anführungsstriche aussehen. Wenn Sie mit Gänsefüßchen die Pfeilchen meinen, die als Anführungszeichen fungieren – hier ist zu unterscheiden: Zeigen die Pfeilchen nach innen (Beispiel: »Die Reporterin Rita Skeeter vom ›Daily Prophet‹ ist nicht seriös«, stellt Harry Potter fest.), dann kann man sie im Deutschen auch verwenden. Man nennt sie auch Chevrons. Tatsächlich greift der Buchdruck gern auf diese Variante zurück, weil sie als edel gilt.

Die nach außen zeigenden Gänsefüßchen, auch «Guillemets» genannt, sind allerdings der Schweiz und Frankreich vorbehalten.

Und so setzen Sie typografische Anführungszeichen unten und oben auf Windows (funktioniert meistens, aber nicht immer):

ALT gedrückt halten und 0132 am Nummernblock eingeben:

ALT gedrückt halten und 0147 am Nummernblock tippen:

Wer ein Zitat im Zitat angeben will und einfache Anführungsstriche braucht:

ALT gedrückt halten und 0130 am Nummernblock eingeben:

ALT gedrückt halten und 0145 am Nummernblock eingeben:

Falls es nicht klappt: in Word richtig erzeugen und an die betreffende Stelle kopieren.

Und auf Apple?

ALT (auch Options- oder Wahltaste genannt) gedrückt halten und auf das Circonflexe-Zeichen (Dacherl) tippen: [^]: „

ALT (auch Options- oder Wahltaste genannt) gedrückt halten und die Ziffer 2 eingeben: “

 

* Wenn man es richtig eingestellt hat. Dazu muss man unter Optionen/Dokumentprüfung in der Tabelle „gerade durch typografische Anführungszeichen ersetzen“ anhaken.

Sie sind bei Satzzeichen generell nicht ganz sicher? Buchen Sie ein Schreibcoaching zum Thema Satzzeichen/korrekte Schreibweisen bei uns!

Jobsharing: Verschiedenheit als Chance

Teilen sich zwei Menschen einen Job, treffen unterschiedliche Arbeitsweisen aufeinander. Das führt häufig zu Konflikten und einem Ende der Zusammenarbeit. Dabei können gerade Gegensätze beim Jobsharing ein großer Vorteil sein.

Nichts kann existieren ohne Ordnung, nichts kann entstehen ohne Chaos.
Albert Einstein

Unterschiede in der Teamarbeit sind wie Regen und Sonne. Beide braucht es für gute Zusammenarbeit.
Unterschiede in der Teamarbeit sind wie Regen und Sonne. Beide braucht es für gute Zusammenarbeit.

 

Der Volksmund kennt zwei Weisheiten, die sich zu widersprechen scheinen:
„Gleich und gleich gesellt sich gern“ und „Unterschiede ziehen sich an“.
Viele haben diesen Widerspruch schon bei Paarbeziehungen aufgedeckt.
Aber wie ist es beim Jobsharing?

Wenn zwei Menschen sich eine Arbeit teilen oder einfach nur eng zusammenarbeiten, ist es dann besser, wenn sie einander möglichst ähnlich sind? Oder haben Unterschiede auch ihre Vorteile?

12 erfolgreiche Arbeitspaare im Interview

Wir durften für ein (noch nicht erschienenes) Buch zum Thema „Arbeiten zu zweit“ zwölf berufliche Paare interviewen. Sie alle haben zumindest über einige Jahre gut als Zweierteam zusammengearbeitet. Dabei hat sich ein Erfolgsrezept herauskristallisiert: Auf Werteebene braucht es eine gewisse Übereinstimmung, auch bei den Visionen und Zielen, in der Art zu arbeiten allerdings können Unterschiede sogar ein Vorteil sein.

So erzählte uns die Co-Geschäftsführerin einer großen Non-Profit-Organisation, dass ihr Top-Jobsharing nur funktioniere, weil beide zum Beispiel einen ähnlichen Zugang zur Mitarbeiterführung hätten. Würde etwa eine vor allem auf Kontrolle und die andere auf Vertrauen setzen, wäre das ein Ding der Unmöglichkeit. Auf die Frage aber, ob die zwei Führungskräfte unterschiedliche Arbeitsstile haben dürften, antwortete sie: „Je unterschiedlicher die zwei Menschen sind, desto besser.“

Beim Jobsharing Unterschiede wahrnehmen und nutzen

Freilich gaben alle diese funktionierenden Paare an, dass sie diese Unterschiede akzeptieren, ja sogar für sich nutzen – als Korrektiv, als Ergänzung, als hilfreichen Antagonismus. Der Inhaber einer Werbeagentur, die er gemeinsam mit seinem Cousin betreibt, sah zum Beispiel nur Vorteile in dem Modell des Jobsharings, „weil wir unterschiedliche Sichtweisen und Lösungsansätze mitbringen.“

Natürlich könne es nerven – auch das erwähnen einige der Interviewten –, wenn das Gegenüber ganz anders tickt: wenn einer ordentlich ist und der andere das kreative Chaos liebt, eine schnell entscheidet und die andere sich viel Zeit zum Abwägen nimmt, wenn einer die Dinge aus der Vogelperspektive betrachtet und der andere das Augenmerk auf Details legt. Die Frage ist, ob wir die Unterschiede als Barriere betrachten oder ob wir sie als Bereicherung willkommen heißen, ob wir das Anderssein als falsch titulieren oder als Puzzlestück, das uns gemeinsam zu einem größeren Bild verhilft.

Regen und Sonnenschein

Der Kommunikationsexperte Friedemann Schulz von Thun hat sich viel mit solch antagonistischen Werten beschäftigt. In seinem berühmten Wertequadrat zeigt er, dass jede Eigenschaft als Ausgleich auch einen Gegenpol benötigt, weil sie sonst ins Extreme abzugleiten droht. Sparsamkeit kann schnell in Geiz abdriften, wenn da nicht Generosität für Ausgleich sorgt. Die wiederum braucht die Sparsamkeit, um vor Verschwendung gefeit zu sein. Und Genauigkeit kann zu Perfektionismus ausarten, wenn auf der anderen Seite nicht Lockerheit eine Balance schafft. Die freilich ist auf Genauigkeit angewiesen, weil sie sonst droht, in die Schlampigkeit abzugleiten.

Schulz von Thun sieht in der Kombination von Gegensätzen die Chance, auf eine noch höhere Qualitätsebene zu kommen. Er nennt sie „Regenbogenqualität“ und erklärt: „Der Regenbogen geht nur auf, wenn zwei konträre Erscheinungen – Regen und Sonnenschein – gleichzeitig vorhanden sind; erst dann entsteht diese besondere Schönheit einer Verbindung von Gegensätzlichem, das gleichzeitig vorhanden ist und sich durchdringt.“*

Vorteile statt Nachteile hervorstreichen

Nicken Sie innerlich und meinen, das sei doch klar? Dann denken Sie auch beim nächsten Mal daran, wenn Sie sich zum Beispiel über die „Langsamkeit“, „das Chaos“ oder die „Schludrigkeit“ ihres Gegenübers ärgern. Im Berufsalltag (wie auch in Beziehungen) vergessen wir schnell, dass die Haltung des Gegenübers auch einen Wert darstellt. Dann fehlt uns das Verständnis für das Anderssein. Dann sehen wir in der Sorgfalt nur die Pedanterie, und diese Person reagiert vielleicht, indem sie unsere Schnelligkeit als Oberflächlichkeit diffamiert.

Die komplementären Werte zu sehen und anzuerkennen, anstatt den anderen ändern zu wollen, kann Arbeit sein. Aber sie ist, wie wir in allen Interviews zu hören bekamen, eines der Geheimnisse erfolgreichen Jobsharings, ja erfolgreicher Zusammenarbeit überhaupt.

Es gehe darum, erzählte uns der weibliche Teil eines erfolgreichen Bühnen-Duos, an sich selbst und an der Beziehung zu arbeiten. Und darum, „die Unterschiede als Ressource zu sehen und nicht als Widerspruch“. Und ein Tischler, der mit seiner Frau seit Jahrzehnten exklusive Möbel herstellt, formuliert den konstruktiven Umgang der beiden mit ihrer Verschiedenheit so: „Wir haben im positiven Sinn die Unterschiedlichkeit kultiviert.“

————
* Pörksen, Bernhard/ Schulz von Thun, Friedemann: Kommunikation als Lebenskunst, Heidelberg 2014, S. 117.

Wenn Sie Interesse an dem Buch haben, dann schreiben Sie uns ein kurzes Mail. Wir informieren Sie, sobald unser Werk erhältlich ist.

Sie möchten Ihre Zusammenarbeit verbessern? Kommen Sie mit Ihren Kolleg*innen zu unserem Team-Workshop oder Teamcoaching!

Zu neuen Ideen mit der Reizwortanalyse

Wie Sie mit einem Wort zu Assoziationen reizen und Gedanken anheizen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Notizen zur Reizwortanalyse während einer S-Bahn-FahrtGerade hatten wir ein Youtube-Video zur Reizwortanalyse (auch bekannt als Reizwort-Technik oder Reizwort-Methode) gedreht, als mich eine Freundin bat, mir einen Titel für ein Chorkonzert im Frühling auszudenken. Mit Ideen ist es ja so: Entweder sie fliegen einem zu, ganz unvermutet, beim Spazierengehen, in der S-Bahn oder in der Badewanne, oder sie bleiben aus – wenn man nicht weiß, wie man sie aus ihren Verstecken, den verborgensten Winkeln des eigenen Gehirns, herauslockt. Gott sei Dank gibt es aber Methoden, die genau das möglich machen!

Die Reizwortanalyse ist eigentlich nicht das Mittel der Wahl, wenn man Titel sucht. Um etwa Headlines oder Slogans zu finden, arbeiten wir zumeist mit einer Wortfeldanalyse und kombinieren verschiedene Parameter. Diesmal aber wollte ich neue Wege gehen, spürte ich doch noch die Energie des vor wenigen Tagen gedrehten Videos in mir. Also, auf zur Titelsuche mit der Reizworttechnik!

Wie funktioniert die Reizwortanalyse?

Sie arbeitet mit der Methode der Bisoziation. Das Wort geht auf den Kulturphilosophen Arthur Koestler zurück, der so das Zusammenführen zweier völlig unabhängiger Begriffe bezeichnet. Man könnte auch sagen: Bisoziation ist das Gegenteil der Assoziation. Man sucht einen Begriff, der sicher nicht mit der Fragestellung verbunden ist. Zu diesem Begriff darf man assoziieren. Und dann verbindet man das Ganze mit der ursprünglichen Fragestellung. So kommt man zu neuen Ideen. Zu abstrakt? Ich erkläre jetzt ganz genau, wie ich es gemacht habe.

Frage formulieren

Der erste Schritt ist, wie bei der Arbeit mit Kreativitätstechniken generell, das Problem bzw. die Frage, für die man Lösungen sucht, möglichst genau zu formulieren. In meinem Fall war das einfach: Ich suche einen Titel für ein Chorkonzert eines Damenensembles, das im Frühling stattfindet.
Idealerweise schreibt man diese Fragestellung irgendwo auf.

Bisoziation

Jetzt kommt der erste methodische Schritt: ein Reizwort finden. Eine Möglichkeit besteht darin, sich ein beliebiges Buch zu nehmen und vorher zu definieren, auf welcher Seite man welches Wort auswählen wird. Ich war jedoch gerade unterwegs, als ich die Methode ausprobierte, und hatte mir vorgenommen, einfach das erste Wort zu nehmen, das ich bewusst lese. Ich spazierte durch die Venediger Au am Praterstern, dort, wo an zahlreichen Stellen das behördliche Alkoholverbot aushängt, und das erste, was ich las, war das Wort Polizei. Mein Auftrag war also: Mein Reizwort ist Polizei, und zu diesem muss ich jetzt assoziieren.

5-mal assoziieren

Die Reizwortanalyse lebt davon, zwischenzeitlich die Fragestellung zu vergessen, damit das Denken neue Wege einschlagen kann. Das passiert, indem man zum völlig beliebig gefundenen, keinesfalls jedoch mit der Fragestellung verwandten Begriff fünfmal assoziiert. Bei mir war das eben der Begriff Polizei, der beim besten Willen nichts mit einem Chorkonzert zu tun hat. Zu diesem assoziierte ich nun fünf Mal:

  1. Freund und Helfer
  2. Strafzettel
  3. Uniform
  4. Gesetze
  5. Pistole und Handschellen
Assoziationen mit der Fragestellung verbinden

Und jetzt wird es interessant. Diese Assoziationen nimmt man nun Schritt für Schritt her und verbindet sie mit der ursprünglichen Frage. Sie denken jetzt vermutlich: „Was soll da bitteschön rauskommen?“
Ich dachte das auch. Aber ich hielt mich an Leonardo Da Vinci, der gesagt hat: „Werden dem Geist zwei Dinge gleichzeitig angeboten, so muss er sie miteinander in Verbindung bringen, denn er kann nicht über zwei separate Dinge gleichzeitig reflektieren.” Da Vinci wird schon Recht haben, fand ich. Also: Stift gezückt und munter drauf los Schritt für Schritt die jeweiligen Begriffe und meine Frage zusammengedacht. Ich war mittlerweile in der S-Bahn und hatte nur zwei Stationen Zeit – maximal 6 Minuten bis zum Aussteigen.

Hier ist das Resultat:

  1. Titel für ein Chorkonzert und Freund und Helfer

Freund, Freunde, Frühling, Frühlingsfreuden … Helfer, helfen … Helfer im Frühling … eine Leiter. Eine Tonleiter. Tonleitern in den Frühling. Auf der Tonleiter in den Frühling, Begleitmusik in den Frühling, ein Konzert, das Sie in den Frühling geleitet/begleitet

  1. Titel für ein Chorkonzert und Strafzettel

Etwas, was wegmuss, etwas, was verboten ist: der Winter ist im Frühling verboten … vielleicht den Winter mit Musik vertreiben? Ausklang des Winters? Ausklang des Winters, Einstimmung in den Frühling

  1. Titel für ein Chorkonzert und Uniform

Uniform – alles gleich, unisono … polyphon … unisono: Einklang … ein Klang im Frühling, Einklang im Frühling, vielleicht einKLANG im Frühling

  1. Titel für ein Chorkonzert und Gesetze

Die Gesetze der Natur … Frühling, Sommer, Herbst, Winter … Die Kraft der Natur, der Sonne … Sonne! Ein Stück im Programm des Konzerts des Chores ist Mozarts: „Dir, Seele des Weltalls, o Sonne!“ – vielleicht einfach „O Sonne!“?

  1. Titel für ein Chorkonzert und Pistole

Pistole … schießen … Frühling … die Blumen schießen aus dem Boden, Frühlingsblumen, Schlüsselblumen … Wenn die Notenschlüsselblume sprießt, Frühlingsboten mit Noten, Noten als Frühlingsboten

  1. Titel für ein Chorkonzert und Handschellen

Handschellen schließt man auf und zu, Schlüssel, Türen, Tore … wir öffnen das Tor zum Frühling mit dem Notenschlüssel … (vielleicht als Untertitel?)

Auswählen

Nun war ich in der Station Rennweg angelangt. Die Ideen waren noch nicht ausgereift, aber ich war einen guten Schritt weiter. Der nächste wäre, bei jeder Idee, die mich ansprach, noch ein wenig nachzuspüren und zu feilen. Aber im Grunde hatte ich bereits ein paar Kandidaten, die mir ganz gut gefielen. Vielleicht sagte der Auftraggeberin ja auch schon eine der vorhandenen Ideen zu? Schnell schrieb ich ihr noch vom Bahnhof eine Whatsapp-Nachricht mit meinen sieben Favoriten.

Sie schwankte zwischen O Sonne! und Frühlingsboten mit Noten. Die Zeit drängte,  denn das Konzert sollte bald beworben werden.  Bei Entscheidungen, die eine Gruppe betreffen, ist es immer schlau, ein Team zu haben, das man fragen kann. Das tat sie. Das Team wählte am nächsten Tag Frühlingsboten mit Noten.
Geschafft!

Wenn Sie Methoden dieser Art mit Ihrem Team anwenden wollen, buchen Sie ein Inhouse-Seminar  für Ihre Organisation oder Ihr Unternehmen mit uns.

Wenn Sie Kreativitätstechniken alleine durchführen möchten, erarbeiten wir mit Ihnen gern Lösungen mit passenden Methoden in einem Fachcoaching.

Unterricht in Zeiten von ChatGPT: 10 Thesen

Künstliche Intelligenz, die solide Gebrauchstexte und sogar passable Gedichte schreibt, wirft für Bildungsinstitutionen sehr konkrete Fragen auf, die auf rasche Antworten drängen: Wie kann man in Zukunft noch Texte bewerten? Wie motiviert man Schüler*innen und Student*innen, sich schriftlich auszudrücken, wenn Chatbots besser und schneller texten? Und welche Fähigkeiten werden in ein paar Jahren wirklich gebraucht werden?

"Spieglein, Spieglein an der WAnd ...": die Antwort von GhatGPT ist neutral - und langweilig.

ChatGPT – was nun?

Seit etwa einem Jahrzehnt halten wir jedes Wintersemester einen stundenintensiven Schreibworkshop an der FH der Wirtschaftskammer Wien. Im vergangenen Jahr endete er zeitlich genau mit der Veröffentlichung der ChatGPT-Software und den damit einhergehenden Diskussionen. Wir sind froh, nun einige Monate Zeit zu haben, um zu beobachten, wohin die Reise geht. Die Debatten, was es bedeutet, wenn jede*r sich mit einem Klick, ohne zu plagiieren, Texte erstellen lassen kann, reißen nicht ab. Die Positionen driften weit auseinander. Manche Universitäten und weitere Bildungsinstitutionen wollen die KI einfach verbieten, wobei der Einsatz eines Chatbots nicht sicher nachweisbar ist. Andere verkünden, in Zukunft vermehrt auf mündliche Prüfungen und handschriftliche Tests zu setzten. Wieder andere teilen mit, die Software in den Unterricht integrieren und nur mehr an durch sie erstellten Texten arbeiten zu wollen. Alle diese Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile.

Wir kennen die richtige Antwort leider (noch) nicht, aber wir haben viel dazu gelesen, mit Kolleg*innen diskutiert und uns Gedanken gemacht.

Zehn Thesen:
  1. Die Technologie wird nicht mehr verschwinden, auch wenn wir ganz fest die Augen zudrücken. Wenn etwas mit einem Knopfdruck Arbeit erledigt, für die wir Stunden benötigen, hat es Bestand – und seine Berechtigung.
  2. Mag sein, dass sich das sehr bald ändert, aber ChatGPT schreibt derzeit noch recht viel Unsinn, weil es auf dem Informationsstand von Mitte 2021 ist, weil es Wissens- und Verständnislücken mit scheinbar beliebigen Inhalten füllt und weil es keine Quellen angibt. Inhaltlich verlässlich ist das Tool also (noch) nicht.
  3. Nur wer weiß, was guter Stil ist, kann einen solchen auch beurteilen, nur wer eine Ahnung von einer Materie hat, kann den Wert eines Textes inhaltlich einordnen. Die Kompetenz dazu muss man sich folglich weiterhin erarbeiten.
  4. Künstliche Intelligenz kann uns in kurzer Zeit das Produkt liefern, es kann uns nicht das Erlebnis und die Erfahrung, einen Text zu verfassen, ersetzen. Ja, ein Tool wie ChatGPT nimmt uns das Erleben dieses Prozesses sogar.
  5. Verbote, die nicht sehr gut begründet sind, machen Dinge meist noch attraktiver. Elektronische Geräte im Unterricht zu verbieten wird ganz schwer werden, vor allem bei den Jahrgängen, die mit Handy aufgewachsen sind und die Corona-Jahre in Ausbildung verbracht haben.
  6. Es ist zusätzlich schwer, etwas zu feiern und als Zukunft zu verkünden, und gleichzeitig im Unterricht zu kriminalisieren. Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren bis in die Elementarbildung hinein einen enormen Schub erfahren. Ob gut oder schlecht – der Weg ist eingeschlagen.
  7. Schreiben zielt nicht nur auf das fertige Produkt ab, es kann viel mehr: den Geist klären, Gedanken ausdrücken, Kommunizieren, Sorgen ablegen u. v. m. Es ist also eine bewährte Strategie, menschliche Bedürfnisse zu befriedigen.
  8. Texten hat viel mit Kommunikation zu tun: Kommunikation funktioniert in der Regel besser, wenn ich mir vorher Fragen nach mir als Autor*in, dem Gegenüber (den Leser*innen) und dem Textziel stelle. Je genauer ich darüber vorher nachgedacht habe, desto spezifischer, interessanter und vermutlich auch unverwechselbarer wird der Text sein.
  9. Lernen hat viel mit Beziehung zu tun – zwischen dem/der Lehrenden und den Schüler*innen. Vielleicht sollte die Begleitung durch Lehrende künftig ganz anders aussehen, als Produkte und Leistungen zu beurteilen?
  10. Ein Text aus der Software kann gut sein, aber er kann niemals authentisch sein.
Doch besser selbst schreiben lernen?

Wenn Sie sich in Zukunft nicht auf ChatGPT verlassen wollen, schauen Sie sich doch unsere Angebote zum Thema Schriftliche Kommunikation an.