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Produktstory: Lernen von Fisherman’s Friend

Warum auf der Rückseite der berühmten Menthol-Pastillen eine Geschichte erzählt wird und was diese Produktstory kann

Die Rückseite von Fisherman's Friend: eine StoryIm Oktober war ich als Referent zur Fachtagung der Oberösterreichischen Bibliotheken eingeladen. Während ich – meiner Vorrednerin zuhörend – mit einer Packung Fisherman’s Friend spiele, entdecke ich auf der Rückseite folgende Produktstory: „Never be without a friend …“ sagte sich Apotheker James Lofthouse 1865 und entwickelte FISHERMANS´S FRIEND Pastillen speziell für die Hochseefischer von Fleetwood, damit sie ihren Hals vor Wind und Wetter schützen, frei atmen und einen klaren Kopf bewahren konnten.

Wie schön, eine kurze und doch so große Geschichte auf einem so kleinen Produkt! Und was für eine! Da spannt sich ein Bogen vom Jahr 1865 ins Jahr 2022, von den Hochseefischern von Fleetwood zum Vortragssaal in Linz, von Wind und Wetter als Ursache für Halsschmerzen zur angestrengten Stimme durch lautes Reden und Nervosität.

Tranderivationale Suche in der Produktstory: von der Ratio zur Emotio

Sie meinen, den jeweils zweiten Teil des Bogens habe ich mir nur ausgedacht? Ja, natürlich, aber genau dafür wird die Geschichte schließlich erzählt! Wir sollen uns mit den Fischern und der Problemlösung identifizieren. Transderivationale Suche heißt im NLP dieser unbewusste  Prozess, eine Geschichte erst zu hören, ihren Sinn zu verstehen und dann auf die eigene Situation zu übertragen. Ob auf hoher See oder im Plenarsaal, was für Hochseefischer gut genug ist, wird auch für mich als Referent reichen. Diese Geschichte ist unterhaltsamer als die Liste von Inhaltsstoffen – und vermutlich auch als jeder Slogan. Damit bleibt sie gut im Gedächtnis. Außerdem schafft sie Bilder und sie bietet eine Identifikationsfläche.

Ich habe das Päckchen Menthol-Pastillen natürlich gleich mit aufs Podium genommen und als Beispiel für eine gelungene Produktstory genannt. Seither muss ich jedes Mal, wenn ich zu Fisherman’s Friend greife, an Hochseefischer denken, die sich schon vor über 150 Jahren mit diesen Pastillen vor Wind und Wetter schützten. Ich fühle mich dann auch ein wenig mit den Seefahrern verbunden und halte dem Produkt dank dieser Story noch eher die Treue. Jetzt hoffe ich nur noch, dass die Geschichte auch der Wahrheit entspricht.

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die roten Fisherman’s Friend mit Kirschgeschmack die  Besten sind.

Wenn Sie mehr zum Thema Storytelling wissen möchten, b(es)uchen Sie doch eines unserer (Online-)Seminare.

So präsentieren Sie richtig (schlecht)

Da schläft sogar der Hund ein. Wenn Sie präsentieren, sollte das keinen einschläfernden Effekt haben.
Einfache Regel: Wenn die Zuhörer*innen schlafen, haben Sie etwas falsch gemacht.


Müssen Sie regelmäßig in Meetings präsentieren?

Haben Sie eine Bühnenveranstaltung zu moderieren?

Sollen Ihre Vorträge packender werden und Ihnen selbst auch Spaß machen?

Dann befolgen Sie unsere Tipps … nicht!

15 Profi-Tipps für Top-Präsentationen

  1. Fürchten Sie sich vor dem Publikum! Es ist Ihr Feind!
  2. Verschwenden Sie keine Gedanken an Rahmen, Teilnehmer/innen und Ziele der Veranstaltung, Hauptsache, Sie kriegen Ihre Inhalte unter.
  3. Verstecken Sie sich hinter einem Rednerpult, dort sind Sie sicher.
  4. Präsentieren Sie ohne Mikro, Ihre Stimme erfüllt sicherlich jeden Raum.
  5. Testen Sie technische Geräte niemals vorher, das ist schließlich nicht Ihr Job.
  6. Verraten Sie am Beginn nichts über Inhalt und Gliederung ihrer Präsentation, das Publikum wird schon noch merken, worum es geht und wie lange es dauert.
  7. Bedanken Sie sich dafür ausführlich bei allen Menschen, die Ihnen einfallen. Das interessiert das Publikum rasend. Bei der Oscar-Verleihung machen sie es schließlich genauso.
  8. Packen Sie alles detailliert in eine Power-Point-Präsentation. Ist von hinten nichts zu erkennen, können Sie sich immer noch für die kleine Schrift entschuldigen.
  9. Schreiben Sie Ihren Text vollständig auf und lesen Sie ihn Wort für Wort ab. Spontaneität wird überschätzt.
  10. Dimmen Sie das Licht und sprechen Sie möglichst monoton. Ein schlafendes Publikum stellt keine störenden Fragen.
  11. Verzichten Sie auf konkrete Beispiele, Humor und Anekdoten. Je mehr Theorie Sie bringen, desto kompetenter wirken Sie!
  12. Vermeiden Sie beim Präsentieren Blickkontakt mit den ZuhörerInnen. Sie wollen sich doch nicht anbiedern, oder?
  13. Achten Sie auf ausreichend Fachbegriffe und Fremdwörter, das verleiht Ihnen die Aura des Experten.
  14. Nehmen Sie sich alle Zeit der Welt, zeitliche Vorgaben der Veranstalter sind bloß Empfehlungen.
  15. Fassen Sie am Ende nichts zusammen, das kostet nur Zeit.

© WORT & WEISE: Kreativität – Kommunikation – Coaching

Wollen Sie mehr dazu erfahren, dann besuchen Sie doch unser Angebote zum Thema Präsentation.

Präsentieren in Zeiten von Viren

Online ohne Stolperstein –
10 Tipps für die Praxis zum online Präsentieren

Online präsentieren - das ist mehr als hinterm Bildschirm in ein Mikro zu reden!Unlängst besuchte ich ein Online-Training – und konnte aus der Perspektive der Teilnehmerin viel lernen. Die Kamera war gut eingestellt, der Bildhintergrund ruhig, die Tonqualität hervorragend. Die Bedingungen für das Webinar schienen trainerseitig ausgezeichnet. Aber was war das für ein leicht pfeifendes Geräusch in meinem Ohr? Konnte es sein, dass der Moderator schnaubte wie ein – ja, es liegt nahe – Babyelefant?

Ja, er war außer Atem. Mit kurzen, lauten, unrhythmischen Luftzügen presste er die Anfangssätze ins Mikrofon. Es war ein gutes Mikrofon. Und ich hatte ordentliche Kopfhörer. Ich konnte gar nicht anders, ich wartete ständig auf den nächsten Atemzug und fragte mich, was den guten Mann so außer Atem gebracht haben könnte. War er einfach aufgeregt? War er zu knapp gekommen? Hatte er vielleicht den Übertragungsraum nicht gefunden und war zu schnell die Treppen hochgerannt? Wollte er den Aufzug wegen Corona nicht benutzen und hatte die Anzahl der Stockwerke unterschätzt? Litt er an einer Atemwegserkrankung? Was mochte das in Zeiten von Corona wohl für ihn bedeuten?

Und schwupp, hatte ich die gesamte Einführung verpasst und war ausgestiegen, nein, eigentlich war ich nie wirklich ins Thema reingekommen, weil ich von Beginn an abgelenkt gewesen war. Durch ein winziges Detail! Wie schade.

Aber war es nur ein winziges Detail?

Für das Online-Präsentieren ist fast alles wichtig, was in Präsenz wichtig ist. Und noch ein bisschen mehr.

Wenn wir online präsentieren, gilt fast alles, was auch in Präsenz wichtig ist. Allerdings müssen zusätzlich die technischen Voraussetzungen stimmen – und uns muss klar sein, dass unsere Ausdrucksfähigkeit reduziert wird: Vieles, was wir körpersprachlich kommunizieren, fällt weg. Wenn man körperlich nicht präsent ist, liegt der Fokus viel stärker auf der Stimme. Manchmal ein Segen, oft ein Fluch. Denn wenn der Babyelefant mal ins Ohr der Teilnehmenden geschnaubt hat, ist die Konzentration auf die Inhalte schwer. Im konkreten Fall hätte ein kurzer Satz, warum der Experte außer Atem ist, geholfen, um die Aufmerksamkeit einmal kurz bewusst auf den Störfaktor zu lenken, um dann zum Thema zu schwenken.

Müssen Sie auch online präsentieren? Dann haben wir hier zehn Tipps für Sie:
  1. Machen Sie sich mit der Plattform, über die Sie präsentieren, vertraut. Testen Sie die Technik. Die Kamera sollte in Augenhöhe sein, das Mikro gut funktionsfähig, der Raum nicht zu hallend. Sorgen Sie für ausreichende Beleuchtung – von vorne.
  2. Haben Sie vielleicht die Möglichkeit, eine zweite Person um Hilfe zu bitten? Das ist vor allem dann von Vorteil, wenn Sie sich schlecht mit der Technik auskennen oder viele Änderungen während Ihrer Präsentation vornehmen.
  3. Bereiten Sie sich so vor, wie Sie es in Präsenz tun würden. Wählen Sie auch Kleidung (oder Make-up) entsprechend und präsentieren Sie nicht in der Pyjamahose, weil man die vielleicht nicht sieht. Auch Kleidung wirkt auf Ihre Präsenz am Bildschirm.
  4. Wählen Sie einen ruhigen/neutralen Hintergrund.
  5. Sie können auch im Stehen über Webcam präsentieren. Achten Sie auch hier auf die Einstellung. Wenn Sie sitzen, nehmen Sie eine aufrechte Haltung ein, Ihre Hände müssen zu sehen sein. Denn diese brauchen Sie für eine lebendige Körpersprache.
  6. Stimmen Sie sich gut ein – eine geschmeidige Stimme ist das Um und Auf bei einer Online-Präsentation. Schrille Stimmen, laute Atemgeräusche, viele Ähms und Ahms oder ständiges Räuspern sind übertragen unangenehmer als in Präsenz. Ein Glas Wasser in Reichweite kann helfen.
  7. Nehmen Sie, wenn möglich, Kontakt zu den anderen auf, indem Sie sie ansprechen und in Ihren Vortrag einbinden.
  8. Reden Sie laaaangsaaam! Bei technischen Verzögerungen sind Sie so besser zu verstehen. Und machen Sie … Pausen. Die wirken nämlich.
  9. Präsentieren Sie nicht Textfolie nach Textfolie. Niemand will stundenlang auf ein gemeinsames Dokument am Bildschirm starren, sorgen Sie für Abwechslung. Es gibt Bilder, Videos und Anschauungsmaterial, das man in die Kamera halten kann.
  10. Bleiben Sie authentisch. Die Menschen hinter dem Bildschirm sind genauso real wie Sie.

 

Möchten Sie sich konkret auf eine Präsentation – sei es in Präsenz oder online – vorbereiten?

Dann besuchen Sie doch eines unserer Seminare oder Webinare. Mehr dazu finden Sie auf unserer Seite Moderation & Präsentation. 
Gern unterstützen wir sie auch mit einem Coaching – virtuell oder in Präsenz.
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dazu einfach bei uns.

Fünf, äh, Tipps gegen, ähm, Verzögerungslaute

Wenn Laute wie „ahm“, „äh“ oder „hm“ geballt auftreten, werden sie lästig – manchmal für die Sprecher/innen, immer für die Zuhörer/innen. Die gute Nachricht: Man kann etwas dagegen tun.

Die sechste Schulstunde, die Zeiger der Klassenuhr scheinen festzukleben, der Lehrer hält einen Monolog, niemand hört zu – und doch scheinen ein paar Kinder mitzuschreiben. Aber es sieht nur so aus, tatsächlich achten Sie auf die „Ähms“ der Lehrkraft und tragen sie als Stricherl in eine Liste ein. Hatten Sie auch so eine Liste?

Diskurspartikel wie „äh“ oder „ahm“ werden Füll- oder Verzögerungslaute genannt. Wir fügen sie ein, während wir unsere Gedanken ordnen oder das nächste Wort suchen. Sie haben keine lexikalische Bedeutung und in Wahrheit auch gar keine richtige Funktion – für den Zuhörer. Tatsächlich wirkt zum Beispiel eine Vortragende, die zu viele bedeutungslose Silben in ihre Rede oder Präsentation streut, schnell unprofessionell, unkonzentriert und unsicher. Wer will das schon?

Mut zur Pause
Wenn die bedeutungslosen Einsilber keine andere Funktion haben, als Ihnen eine kleine Denkpause zu gönnen, dann lautet die Lösung: Denken Sie ruhig, aber halten Sie den Mund dabei. Die Zuhörer/innen werden es Ihnen danken.

Dazu ist es notwendig, sich der eigenen „Ähs“ zunächst bei einem zwanglosen Gespräch oder einem Routine-Vortrag bewusst zu werden. Wählen Sie dazu aber auf keinen Fall einen bedeutenden Auftritt. Denn nicht selten bündelt die Konzentration auf die „Ähs“ die gesamte Aufmerksamkeit und die fehlt dann für den Inhalt. Sie können natürlich auch jemanden bitten, auf Ihre Verzögerungslaute zu achtet oder, oft grausam, Sie nehmen Ihren Vortrag, z. B. mit dem Handy, auf.

Probieren Sie nun mit diesen fünf Tricks die Laute loszulassen:

  1. Machen Sie immer wieder kurze Pausen und halten Sie diese aus. Atmen Sie tief ein und aus, denken Sie und seien Sie sich bewusst, dass die Pause Ihnen selbst viel länger vorkommt als jenen, die zuhören. Sie kennen die Inhalte, Ihre Zuhörenden nicht, gönnen Sie ihnen doch die Pausen, um das Gehörte zu verdauen.
  2. Reden Sie langsamer. Viele Vortragende sprechen zu schnell, nur wenige zu langsam. Schenken Sie sich mit dem Senken des Sprechtempos Zeit, um nach den nächsten Worten zu suchen.
  3. Senken Sie am Ende jedes Satzes die Stimme. „Ein Satz – eine Aussage“ lautet eine alte Gliederungsregel; wenn Sie mit der Stimme das Ende eines Satzes markieren, helfen Sie sich und dem Publikum sich zu orientieren.
  4. Machen Sie kürzerer Sätze. Wer Satzlabyrinthe aufbaut, braucht natürlich Zeit, um wieder heraus zu finden.
  5. Stressen Sie sich nicht. Jede/r kann die seltsamen Laute aus seiner Präsentation verbannen, aber das funktioniert nicht von heute auf morgen. Und: Ein „äh“ ab und zu zerstört Ihre Präsentation noch lange nicht.

Wenn Sie das mit Profis ausprobieren oder noch viel mehr Tipps zum Thema Präsentation bekommen möchten, besuchen Sie doch eines unserer Angebote zu Moderation und Präsentation.

PowerPoint – weder Power noch am Punkt

Warum Sie nur in Ausnahmefällen zu PowerPoint greifen sollten

Der Referent tastet den Computer hektisch nach einem USB-Eingang ab. „Herzlich willkommen“, murmelt er, „ich muss meine Präsentation nur noch schnell einrichten.“ Er merkt gar nicht, dass er Präsentation als Synonym für Power Point verwendet. So als hätte vor den Jahren 1987 bzw. 1990, als die ersten Versionen für Macintosh und Windows 3.0 auf den Markt kamen, niemand etwas präsentiert. Und es stimmt ja, die praktische Software ist allerorts präsent, ist aus Hörsälen und Meetingräumen kaum mehr wegzudenken.

Doch das ist schade. Denn so praktisch PowerPoint auch sein mag, so viel macht es kaputt. Als Instrument der Visualisierung gedacht, bewirkt es doch oft das Gegenteil: Statt die Aufmerksamkeit zu wecken und zu halten, versetzen uns die Ankündigung, Folien zu zeigen, und das gedämpfte Licht in einen komatösen Zustand. Die referierende Person gibt den Fokus ab, lenkt das Auge von sich zur Wand und verzichtet auf die so wichtigen Kommunikationskanäle Gestik und Mimik.

Natürlich kann man alles richtig machen und mit Maß und Ziel das Gesagte elektronisch unterstreichen – doch wie oft haben wir das Gegenteil erlebt? Wer kennt nicht die Entschuldigungen für die zu kleine Schrift oder die Textmassen an der Wand? Wer ist nicht schon geistig weggedriftet angesichts einer Wort für Wort abgelesenen Präsentation oder einer weit offenen Schwere zwischen dem Gezeigten und dem Gesagten.

PowerPoint als Erinnerungsstütze?

Der Grund, warum so viele Referenten und Referentinnen auf PowerPoint setzen, ist, dass sie selber es als Stütze (miss)brauchen. Sie können sich daran orientieren, es hilft gegen die Angst vor der eigenen Schwäche als Präsentator/in. Aber genau das führt dazu, dass wir uns abhängig machen und nur mehr ablesen, wodurch jede Spannung verloren geht.

Präsentieren heißt, als Person vor Menschen zu stehen oder zu sitzen. Dabei werden wir gesehen und gehört, wir können die Zuhörer und Zuhörerinnen beobachten und mit ihnen interagieren, wir können den Raum nutzen und auf Situationen reagieren. Manchmal passt auch eine PowerPoint-Präsentation dazu. Wenn wir uns aber nur hinter ihr verstecken, dann lassen wir sie besser weg.

  • ZEHN TIPPS für die schlechteste PowerPoint-Präsentation finden Sie hier.
  • Wenn Sie ihr Auftreten und ihre Präsentationstechniken verbessern wollen, sind unsere Angebote zu Moderation und Präsentation etwas für Sie.

Das Mikrofon – vom Feind zum Verbündeten

mikro„Ich hasse Mikrofone!“, „Das Mikrofon ist mein Feind“, „Wenn es irgendwie geht, lasse ich das Mikro weg“: Wir hören solche Aussagen regelmäßig von Teilnehmern und Teilnehmerinnen unserer Seminare. Das Mikrofon wird als lästiger und riskanter Störfaktor betrachtet. Und, ja, es ist ungewohnt.

Aber es ist auch ein Signal an die Zuhörerschaft, dafür, dass man am Wort ist, es kann Autorität und Status verleihen, ein wenig die Funktion eines Zepters einnehmen – vorausgesetzt, man weiß damit umzugehen. Befolgen Sie diese Ratschläge und das Mikrofon ist beim nächsten Mal vielleicht schon Ihr Verbündeter:

  • Fürchten Sie sich nicht davor und betrachten Sie es als Unterstützung. Es ist niemandem geholfen, wenn man Sie in der letzten Reihe nicht mehr hört, weil Sie Ihre Stimme über- und die Umgebungsgeräusche unterschätzt haben.
  • Mikrofone sind verschieden und verschieden eingestellt, aber üblicherweise muss man nicht schreien. Es empfiehlt sich, ein Handmikrofon sehr knapp vor dem Mund zu halten und leicht darüber hinweg zu sprechen. Achten Sie wegen der Rückkoppelung auf die Lautsprecher.
  • Machen Sie eine Probe, wenn irgendwie möglich: Das gibt Ihnen Sicherheit und hilft, Unvorhergesehenes zu vermeiden.
  • Um welche Art von Mikrofon geht es? Werden Sie es in der Hand halten? Dann denken Sie daran, dass Ihnen eine Hand weniger für andere Tätigkeiten zur Verfügung steht. Elisabeth Gräf präsentierte vor einigen Jahren auf der Leipziger Buchmesse unser Buch „Ziele und Zaubersprüche. Von Harry Potter und seiner Welt lernen“. Weil es da im übertragenen Sinn um Zauberei geht und sie die Lesung unterhaltsam angehen wollte, hatte sie zwei Zaubertricks einstudiert. Allerdings hatte sie nicht damit gerechnet, dass sie mit einer Hand ein Mikro halten würde. Diese Hand fehlte ihr nun. Der Zaubertrick war schließlich auch ohne Sprache möglich.
  • Haben Sie es mit einem Standmikro zu tun? Dann markieren Sie den Standort und die richtige Höhe mit einem Stück Tape, vor allem natürlich, wenn weitere Sprecher/innen eine andere Einstellung benötigen. Es gibt einen Grund, warum so viele Clowns Nummern mit Mikro- oder Notenständern im Repertoire haben.
  • Sprechen Sie erst, wenn Sie Blickkontakt mit dem Publikum haben. Halten Sie diesen kurzen Moment aus. Sprechen Sie niemals in den Applaus hinein.

Mehr solche Tipps, viel mehr solche Tipps erhalten Sie in unseren Seminaren und Einzelcoachings.

Welches Outfit passt für Präsentation, Moderation oder Seminar?

beine2Was soll ich als Moderatorin nur anziehen ? Und welches Outfit passt als Teilnehmerin?

Ich erinnere mich gut, als ich vor ein paar Jahren an einem Fortbildungsseminar der Wirtschaftskammer teilnahm. Das erste, was ich von der Vortragenden sah und sich mir sofort ins Gehirn brannte, waren ihre roten, extrem hochhackigen Lacklederpumps, deren Absätze stricknadelgroße Löcher in den Teppichboden bohrten. Ich starrte diesen Inbegriff von Selbstbewusstsein an und begann, mich vor der Trainerin zu fürchten. Zu Recht.

Als es zur Vorstellungsrunde kam und ich in kurzen, zugegeben etwas schüchternen Worten mein Tätigkeitsfeld umriss, unterbrach sie mich: „So stellt man sich nicht vor.“ Es fühlte sich an, als hätte sich einer der Absätze in mein Herz gebohrt. Beschämt starrte ich an meinen Jeans zu meinen löchrigen Converse hinunter. Die Frau hatte mich nicht ernst genommen. Nicht, weil ich nicht gut vor Publikum sprechen konnte. Nein, auch damals schon blickte ich auf über ein Jahrzehnt Bühnenerfahrung zurück. Einerseits hatte mich mein Outfit deklassiert: Alte Jeans, ein Pulli und löchrige Converse – so jemand konnte in den Augen der Lack-Stöckelfrau keine Ahnung davon haben, wie man sich selbst präsentiert. Andererseits hatte ihr Outfit bereits seine vollständige abschreckende Wirkung bei mir entfaltet: Die Dame im Business-Kostüm mit den super hochhackigen Lacklederpumps wirkte auf mich so arrogant und selbstgefällig, dass ich mich schon unwohl fühlte, bevor das Seminar überhaupt begonnen hatte.

Was also ist die richtige Kleidung? Das, worin man sich wohl fühlt? Dann hätte ich in Jeans und Converse ja brillieren müssen – denn das ist für mich Wohlfühlkleidung pur. Und hat sich die Trainerin in ihren Lieblingsschuhen nicht vielleicht auch superwohl, weil superschick gefühlt?

Ein Tick eleganter als das Publikum

Wahrscheinlich ist beides falsch. Grundregel bei Präsentationen: Sei immer einen Tick besser gekleidet als dein Publikum. Das bedeutet, der/die Vortragende sollte einschätzen können, welches Publikum zu seinem/ihrem Vortrag kommt. Im Zweifelsfall hat man noch ein edleres Sakko oder elegantere Schuhe mit, die man noch rasch vorher wechseln kann, sollte man underdressed sein. Bei aller Schönheit: Wichtig ist immer, dass man sich im Gewand auch wohlfühlt. Das schickste Kleid wird mir nicht helfen, wenn ich darin nicht atmen oder die Arme nicht heben kann – im Gegenteil, ich werde nicht so authentisch rüberkommen, wie ich das vielleicht möchte.
Gewand verleiht Status. Wenn man sein Publikum erreichen möchte, ist es also hilfreich, stilmäßig nicht allzu weit von den TeilnehmerInnen entfernt zu sein. Im beschriebenen Beispiel hat die Vortragende ihren Status durch die Wahl eines sehr selbstbewussten Business-Outfits mehr als unterstrichen – den Kontakt zu den TeilnehmerInnen hat dieser Auftritt nicht verbessert.

Ein paar Fragen vor der Wahl des Outfits

Und als Teilnehmer/in? Auch hier muss ich mich fragen: Als wer gehe ich dorthin? Wer wird noch dort sein? Und wie will ich gesehen werden? Wenn ich also bei einem Seminar nicht als unscheinbare Studentin wahrgenommen werden will, sollte ich dort vielleicht auch nicht unbedingt in alten Jeans, Pulli und Sneakers aufkreuzen. Und umgekehrt: Wenn ich ein Seminar für Studierende halte und für sie nahbar bleiben möchte, werde ich mich nicht voll in Schale werfen, aber eventuell habe ich zu den Jeans noch irgendein Teil dabei, das meinem Outfit einen seriöseren Anstrich verleiht – vielleicht nicht unbedingt hochhackige rote Lacklederpumps.

Wenn Sie an mehr, an viel mehr solchen Tipps interessiert sind, dann besuchen Sie doch unsere Seminare zu den Themen Präsentation und Moderation.

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