Wir sind Preisträger: Lehrpreis gewonnen

Die FHWien der WKW würdigt jedes Jahr mit zwei Preisen herausragende Projekte im Bereich „innovative Lehre“.
Wir haben 2020 den Lehrpreis für einzelne innovative Lehr-Elemente gewonnen!

 Sekt, Blumen und Urkunden bezeugen die Freude über unseren LehrpreisSeit bald einem Jahrzehnt halten wir jedes Wintersemester für rund 40 Studierende des Bachelor-Studiengangs Kommunikationswirtschaft einen Textworkshop.

Über insgesamt 60 Einheiten vermitteln wir den StudentInnen verschiedene Zugänge zum Verfassen von Gebrauchstexten. Dabei versuchen wir, wie es immer unser Credo ist, didaktisch möglichst vielfältig aufzutreten. Unter anderem vertrauen wir auf Übungen aus dem Improvisationstheater. Nun wurde das mit der Verleihung des Lehrpreises am 25. November 2020 auch offiziell gewürdigt.

Verleihung des Lehrpreises im Herbst 2020. Virtuell über Zoom.

Natürlich sieht die Feier zu Corona-Zeiten etwas anders aus: Die Blumen brachte der Bote an die Haustür, den Sekt mussten wir selbst öffnen, die LaudatorInnen sprachen online und die Urkunden wurden geschickt und dann symbolisch via Zoom von Fenster zu Fenster überreicht.

Nach dem Interview zum Lehrpreis: Steffi Bärmann, Felicia Fuchs, Elisabeth Gräf und Roman Kellner (WORT & WEISE) auf der Terrasse der FH Wien der WKW bei herrlich blauem Wetter.

Ganz herzliche Gratulation auch an die Gewinnerinnen des Lehrpreises für ein„Innovatives Lehrkonzept für eine gesamte Lehrveranstaltung“ Steffi Bärmann und Felicia Fuchs .

Und das berichtet die FHWien der WKW selbst: Zur Meldung über den Lehrpreis auf der Homepage der FH oder zu Hintergrundinformationen zu unserem Textworkshop.

Und hier ist unser Interview nachzuhören, das wir dem FH-Radio NJOY anlässlich der Preisverleihung geben durften.

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Und wofür genau haben wir nun den Lehrpreis bekommen?
Improvisationstheater trifft auf Textworkshop

Jedes Wintersemester halten wir im 3. Semester für rund 40 Studierende des Bachelor-Studiengangs Kommunikationswirtschaft einen Textworkshop. Über insgesamt 60 Einheiten vermitteln wir den StudentInnen verschiedene Zugänge zum Verfassen von Gebrauchstexten.

Wir stehen dabei vor verschiedenen Schwierigkeiten, z. B.

Beispiele für Regelen des Improtheaters, für die wir in die Lehrveranstaltung einbauen, wofür wir den Lehrpreis gewonnen haben: Mut, Fehler zu machen; Es ist immer etwas da!; Sei achtsam!; "Ja und" statt "Ja, aber"

  • sind viele Studierende beim Schreiben verhalten und haben Angst davor, Neues auszuprobieren,
  • vertrauen viele Studierende nicht auf eigene Ressourcen, sondern googeln schnell oder liefern überhaupt ein Plagiat ab, bevor sie etwas falsch machen,
  • ist in den Köpfen vieler zu wenig verankert, dass Schreiben Kommunikation ist, die natürlich immer auf etwas oder jemanden reagiert,
  • bevorzugt der herkömmliche Unterricht im Hörsaal visuelle und auditive Lerntypen, Kinästheten kommen meist zu kurz.

Wir beschäftigen uns seit rund 20 Jahren mit Improvisationstheater und glauben fest an den Wert von dessen „Grundregeln“ auch für viele andere Bereiche – weit über das Agieren auf der Bühne hinaus. Das Theater, das im Augenblick entsteht, somit ohne vereinbartes Skript, Rollen oder Abläufe auskommt, kennt nämlich sehr wohl Prinzipien, die SpielerInnen auch üben und verinnerlichen müssen. Ein paar davon haben wir für die Präsentation unseres Konzepts im November ausgewählt:

  • Hab den Mut, Fehler zu machen.
  • Vertraue darauf, dass immer etwas da ist.
  • Sei achtsam.
  • Sag: „Ja und“ statt: „Ja, aber “

Eine mehrstündige Einheit lang trainieren wir mit den Studierenden – idealerweise im Park – diese Grundsätze und übertragen sie dann aufs Texten.  Einfache Übungen, die Impro-Erfahrene unter Namen wie “Ich bin, ich bin, ich nehme”, “Wort-für-Wort-Sätze” oder “Bilder stellen” kennen, führen die Studierenden ein wenig aus ihrer Komfortzone und lassen sie körperlich und sprachlich Neues ausprobieren.

Auch wenn es nur ein Hineinschnuppern ist: Meist merken wir schon beim nächsten Text tatsächlich, dass die Studis bildhafter und damit anregender schreiben, das erweiterte, innere Lexikon anzapfen und sich etwas mehr trauen.
Und Spaß macht Improtheater ohnedies.

Mehr davon, viel mehr davon

Für alle, die jetzt neugierig geworden sind: Wir setzen Methoden und Übungen aus dem Improvisationstheater (Applied Improvisation) natürlich auch in unseren Seminaren und Workshops jenseits der FH ein.

Manche Angebote, wie zum Beispiel Straßengespräche auf Augenhöhe zu führen, basieren sogar zum Großteil darauf. Was immer Sie brauchen, wobei immer wir Sie im Kommunikations- und Kreativbereich unterstützen können: Kontaktieren Sie uns unverbindlich!