Synonyme finden – leicht gemacht
Sieben Tipps, wie Sie Ihren Wortschatz erweitern
Wie jeder Mensch haben Sie einen aktiven und einen passiven Wortschatz. Während Ihr aktiver oder produktiver Wortschatz jene Wörter umfasst, die Ihnen beim Sprechen und Schreiben auch wirklich zur Verfügung stehen, gehören zu Ihrem passiven oder rezeptiven Wortschatz jene, die Sie zwar nicht beim Reden oder Schreiben einsetzen, aber dennoch verstehen.
Es gibt viele Gründe, den aktiven Wortschatz zu vergrößern, zum Beispiel können wir uns präziser ausdrücken, wir vermeiden Wortwiederholungen und wir verhindern, dass sich unsere Leser*innen langweilen.
Grund genug, uns näher anzuschauen, wie wir Wortalternativen oder Synonyme finden:
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Ändern Sie die Ebene.
Das ist vor allem bei Nomen (Hauptwörtern) sinnvoll. Ein Hund ist ein Hund, da gibt es wenig daran zu rütteln, allerdings kann ich ihn eine Abstraktionsebene höher als Haustier und eine Abstraktionsebene tiefer zum Beispiel als Bernhardiner oder Struppi bezeichnen.
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Denken Sie in Bildern und seien Sie konkret.
Führen Sie sich vor Augen, was Sie wirklich sagen möchten und seien Sie präzise. Der Mann trinkt sein Bier ist ok, aber vielleicht nippt er auch daran, kostet nur oder schüttet es gar hinunter? Wichtig bei Bildern ist: Wer tut was und in welcher Situation?
Und wenn Sie von einem großen Haus sprechen: Meinen Sie vielleicht einen Wolkenkratzer, eine Villa, ein fünfzehnstöckiges Bürogebäude oder eine Hazienda?
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Haben Sie Skalen im Kopf.
Gerade bei Verben (Zeitwörtern) ist es oft sinnvoll, eine gedankliche Skala zu Hilfe zu rufen und die Tätigkeit einzuordnen. Natürlich kann das Kind seine Schultasche auf die Bank, die Wanderin ihren Plan auf den Tisch und der Fischer den zu kleinen Fisch zurück in den Teich legen. Oder aber sie nutzen Synonyme: Dann fetzt das Kind vielleicht die Tasche auf die Bank, die Wanderin breitet den Plan aus und der Fischer hebt den Fisch behutsam zurück ins Wasser.
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Nutzen Sie Synonym-Lexika.
Wenn Sie sich nicht selbst anstrengen wollen, gibt es online wie auf Papier allerlei Angebote. Unser Tipp: https://synonyme.woxikon.de/
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Notieren Sie die entscheidenden Wörter.
In jedem Beruf und in jedem Kontext gibt es Wörter, die besonders oft vorkommen. Hier lohnt es sich, einmal ein paar Minuten zu investieren, um eine Liste mit Synonymen zu finden. Hängen Sie sich diese Liste irgendwo gut sichtbar auf und werfen Sie bei der nächsten Ratlosigkeit einen Blick darauf. Nach und nach wird Ihr Hirn auch ohne dieses Hilfsmittel darauf zurückgreifen.
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Trainieren Sie Ihren passiven Wortschatz.
Sie können zum Beispiel bewusst lesen oder hie und da anlasslos Synonyme für ein Wort suchen. Trauen Sie sich – im Rahmen der Übung – ruhig auch ausgefallene, kitschige oder bereichsfremde Alternativen aufzulisten. Es schneit könnte man auch so ausdrücken: Kälte flockt vom Himmel, es regnet Weihnachtsstimmung, eine weiße Glasur legt sich über die Landschaft, im Himmel ist ein Schneemann explodiert.
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Erkennen Sie die Grenzen.
Manchmal ist ein Tisch einfach ein Tisch. Und wenn es in einem Text um Tische geht, dann kommen die eben häufig vor. Achten sie in diesem Fall darauf, dass Sie ausreichend Abstände zwischen den gleichen Wörtern herstellen, zum Beispiel indem Sie Personalpronomen einbauen. Und was ist nun der richtige Abstand? Wenn sie den Text laut lesen, sollte das Wort innerlich nicht mehr nachhallen.
Mehr, viel mehr Tipps dieser Art erhalten Sie, wenn Sie ein Schreibcoaching oder ein Inhouse-Seminar zum Thema Schriftliche Kommunikation buchen.
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