Perspektivenwechsel: von Nestroy zum Touchscreen

Perspektivenwechsel: Eine Blume, ein Käfer oder ein Punkt – das hängt von der Perspektive ab.Sie kennen bei Geräten mit Touchscreen sicher die Funktion, Bilder mit einer kleinen Fingerbewegung größer oder kleiner zu zoomen. Rund 150 Jahre vor der Verbreitung dieser Technologie hatte Nestroy gemeint, zum Glück gäbe es nur zwei Wege: „Entweder sich so hoch erheben, dass einem die Welt kleinwinzig erscheint, oder sich niederlassen in eine tiefe Furche, wo einem jeder Grashalm unserer Umgebung als etwas Großes erscheint.” Es geht um Perspektivenwechsel.

Das Prinzip ist dasselbe: Der Bildausschnitt bzw. die Perspektive verändert sich. Dieses bewusste Einengen oder Erweitern der Sichtweise ist auch eine bewährte Strategie bei der Suche nach Lösungen.
Vielleicht ist ein Problem zu vielschichtig oder eine Aufgabe zu groß? Dann kann ein Perspektivenwechsel helfen, sich etwa ein Detail anzusehen oder erst einmal nur einen kleinen ersten Schritt zu machen. Umgekehrt kann die Erweiterung des Blickwinkels Probleme relativieren und damit vielleicht die Dramatik nehmen. Ein größerer Zeithorizont lässt Sorgen oft schrumpfen. Der Blick auf ein übergeordnetes Ziel bringt nicht selten Orientierung zurück.

Von oben oder unten, im Großen oder im Detail

Ideen können Leben retten.Das Hinauf- und Hinunter-Chunken, wie es Vertreter des NLP auch nennen, machen wir unbewusst immer wieder. Gewöhnlich liegt einem eine Perspektive näher, je nachdem, ob man sich lieber pitzelig der Ausarbeitung von Details widmet oder ganz im Gegenteil große Entwürfe liebt und sich auch von Vorhaben, die einen großen Zeitraum umfassen, nicht stressen lässt (und dafür mitunter Details übersieht).

Spannend und hilfreich wird es, wenn man die unterschiedlichen Perspektiven auch bewusst einsetzt. In einen größeren Kontext gesetzt würde das z. B. heißen: Wie werde ich über das Problem in fünf Jahren denken? Oder: Wie sieht es aus der Vogelperspektive aus? Herangezoomt könnte man fragen:  Was kann ich im Detail erkennen? Was ist charakteristisch dafür, wo gibt es Gemeinsamkeiten mit etwas anderem? Kann ich eine konkrete Aufgabe erkennen?

Probieren Sie es aus. Vergrößern oder verkleinern Sie das nächste Mal, wenn Sie irgendwo gedanklich feststecken, ganz bewusst den Ausschnitt und nutzen Sie die veränderte Wahrnehmung zur Suche nach einer Lösung

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