Arbeitsmethoden zu zweit: die PINGPONG-Methode

Ein Entwurf, ein Projekt oder ein Text steht an. Sie sind ein Zweierteam – und die Frage stellt sich: Wer macht’s? Die Antwort: beide, aber abwechselnd mit System. Im Pingpong.

Pingpong - gut als Methode und als Sport.Ich arbeitete in einer neuen Zweierkonstellation an einem Projekt. Wir hatten beide wenig Zeit, jede hatte ja noch einen eigenen Job. Es ging darum, Daten zu erfassen und in ein Dokument zu gießen. Die Kollegin erklärte seufzend, sich darum zu kümmern, als ich meinte: „Weißt du was? Ich schick dir einfach ein Ping.“ „Was ist ein Ping?“ „Roman und ich arbeiten immer so. Ob wir einen Text schreiben, ein neues Seminar entwerfen oder eine Präsentation vorbereiten: Einer startet mit einem Entwurf und schickt ihn an den anderen. Mit Ping. Der geht drüber, ergänzt, und schickt es mit Pong zurück. Wie beim Tischtennis!“ „Und wie lange dauert so ein Match?“, fragte sie. „Im Schnitt geht das maximal viermal hin und her.“ „Klingt gut“, schloss sie, „schick mir ein Ping!“

Pingpong – ein bewährtes Konzept

Für unser Buch „Zweierteams: So gelingt Jobsharing und das Arbeiten zu zweit“ haben wir zwölf Jobsharing-Paare interviewt. Viele beschreiben auf unterschiedliche Art dieselbe Technik, sie funktioniert also nicht nur bei uns, auch wenn wir hier für die Beschreibung der Einfachheit halber unsere Namen wählen. Und so geht es:

Roman beginnt mit einem Konzept, einem Text oder einer Idee, formuliert einen ersten Draft und übergibt dieses unfertige Werk an Elisabeth. Sie arbeitet ein Stück weiter und schickt das File an Roman zurück. Der Vorteil: Der Druck, die Arbeit oder die Gedanken gleich fertigstellen zu müssen, fällt weg. Es muss nur ein Stück weiter oder besser zurückkehren. Und: Keiner hat allein die ganze Arbeit!

Natürlich gehört dazu das Vertrauen, dass das Gegenüber auch seinen Beitrag leisten wird. Außerdem braucht es einen klaren Zeithorizont. Und: Es müssen beide im Boot sein. Es kann nämlich passieren – und auch hier sprechen wir aus Erfahrung –, dass der bzw. die andere nicht richtig einsteigt. Das ist immer dann passiert, wenn wir zu einseitig motiviert begonnen haben. Der bzw. die andere wurde im Vorfeld nicht mitgenommen, konnte nicht nachvollziehen, wozu das gut sein sollte.

Die Lösung: entweder das Projekt, die Arbeit oder die Idee der anderen Person besser verkaufen und den Nutzen klarer hervorheben oder das Vorhaben herunterschrauben, das, was geteilt werden soll, in kleinere Portionen zerteilen. Man kann aber auch eine andere Methode wählen: sich etwas thematisch neu aufteilen, das Gegenüber für ganz spezifische Dinge einbinden oder die Sache vorerst allein machen und ein Pingpong dann zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal versuchen.

Ist aber beiden die Aufgabe von vornherein klar und haben sie sich auf die Vorgangsweise des Pingpongs geeinigt, funktioniert es wunderbar.

Wir wünschen euch viel Erfolg bei der Arbeit im Zweierteam!

Und hier ist unser Youtube-Video dazu:

  • Gerne coachen wir Zweierteams und unterstützen sie nicht nur mit Themencoachings zu Moderation, Präsentation oder Texten zu zweit, sondern auch bei Schwierigkeiten und Krisen sowie Fragen der Kooperation und Kommunikation. 

    Coaching für Zweierteams anfragen

  • Sie möchten sich alles Nötige für das Arbeiten zu zweit anlesen? In unserem Buch ZWEIERTEAMS werden Sie fündig!

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